WIEN. Insgesamt 2.200 Straftaten sollen zwei Brüder aus Serbien in Wien verübt haben. Nun droht dem Jüngeren der beiden die Abschiebung aus Österreich. Die Migranten, 14 und 16 Jahre alt, hatten nach Angaben der Ermittler im vergangenen Jahr eine Deliktserie sondergleichen verursacht.
Der Jüngere, in Österreich geboren und mit einer Rot-Weiß-Rot-Karte ausgestattet, beging laut Ermittlern alleine 1.500 Einbruchdiebstähle, meist in Autos – und das noch vor Erreichen der Strafmündigkeit. Kurz nach seinem 14. Geburtstag stahl er einen Toyota, fuhr ihn zu Schrott und kam erstmals in Haft.
Der 14jährige Täter besitzt die serbische Staatsangehörigkeit, lebt bei seiner Mutter in Wien. Der Vater wurde bereits abgeschoben. Ende Juli wurde der Jugendliche unter strengen Auflagen aus der Haft entlassen – Schulpflicht, Bewährungshilfe, Krisenzentrum. Doch er fehlt weiterhin regelmäßig im Unterricht, versäumt Termine und meidet die Betreuungseinrichtung.
Syrer besonders oft kriminell
Nun prüft das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl einen Rückkehrbescheid. Noch dieses Jahr wird mit einer Entscheidung gerechnet. Die Abschiebung eines im Land geborenen Minderjährigen wäre ein Novum und politisch heikel. Selbst die in Serbien lebenden Großeltern erklärten inzwischen, daß sie den Jugendlichen nicht aufnehmen wollten.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sprach zuletzt von „Sorgenkindern“ der Polizei. Die Zahl der Straftaten von Kindern zwischen zehn und 14 Jahren hat sich in fünf Jahren verdoppelt; besonders auffällig sind laut Polizei syrische Täter. Insgesamt wurden im Vorjahr mehr als 12.000 Delikte dieser Altersgruppe registriert. (rr)






