ROTHERHAM. Vor dem Sheffield Crown Court hat am Donnerstag ein Prozeß gegen drei Männer begonnen, die zwischen 1999 und 2002 in Rotherham ein damals 14jähriges Mädchen wiederholt vergewaltigt und mißbraucht haben sollen. Laut der britischen Daily Mail habe einer der Angeklagten dem damals 14jährigen Mädchen gesagt: „Dafür sind weiße Mädchen da“ – um vergewaltigt zu werden.
Das erste Opfer, das als „jung und verletzlich“ beschrieben wird, lernte die Angeklagten – den heute 39jährigen Sageer Hussain sowie die beiden 43jährigen Kessur Ajaib und Mohammed Makhmood – laut Staatsanwaltschaft in einem Jugendclub in Rotherham kennen, der von jungen asiatischen Männern frequentiert wurde. Dort sollen ältere Jugendliche den Mädchen Alkohol und Zigaretten angeboten haben.
Opfer sei wiederholt als „weiße Schlampe“ beschimpft worden
Nachdem sich herumsprach, daß die 14jährige einvernehmlichen Sex mit einem gleichaltrigen Jungen hätte, habe Ajaib, damals etwa 18 Jahre alt, dies als „Freibrief“ gesehen. Dem Staatsanwalt zufolge vergewaltigte Ajaib das Mädchen in einer Gasse, obwohl es deutlich machte, daß es dies nicht wollte. „Er war viel größer als sie, sie fühlte sich überwältigt und hatte keine Wahl“, sagte der Staatsanwalt. Ähnliche Übergriffe sollen sich etwa fünf- bis sechsmal wiederholt haben.
Makhmood, damals 18 oder 19 Jahre alt, soll das Mädchen in einem alten Friedhof in Rotherham vergewaltigt haben, während es sich wehrte. Dabei habe er es als „Schlampe“ und „dreckige Hure“ beschimpft, es angespuckt und gelacht. Hussain, der laut Staatsanwaltschaft als „schrecklicher Mensch“ mit „arrogantem Auftreten“ beschrieben wurde, soll das Mädchen ebenfalls vergewaltigt und danach gesagt haben, es sei dessen eigene Schuld, da es ihn „angestachelt“ habe. „Ich hätte es verdient, und dafür seien weiße Mädchen da“, zitierte die Staatsanwaltschaft das Opfer. Hussain habe sie wiederholt als „weiße Schlampe“ beschimpft.
Angeklagte bestreiten Vergewaltigungsvorwürfe
Eine zweite Klägerin soll von Hussain in einer Gasse im Stadtzentrum von Rotherham vergewaltigt worden sein, während zwei weitere Personen, eine Frau und ein Mann, anwesend waren. Das Mädchen, das sich selbst als „jungenhaft“ und „nicht feminin“ beschrieb, habe während des Übergriffs geweint, während die andere Frau ihren Fluchtweg blockierte. „Sie tat, was sie tun mußte, um zu entkommen“, sagte der Staatsanwalt. Das Opfer habe aufgrund familiärer Schwierigkeiten niemanden gehabt, dem es sich anvertrauen konnte. „Sie wagte es nicht, jemandem davon zu erzählen“, berichtete der Staatsanwalt.
Die drei Angeklagten bestreiten die Vergewaltigungsvorwürfe. In polizeilichen Vernehmungen sprach Makhmood von einer „Verwechslung“ und behauptete, die Polizei habe „den falschen Mann“. Hussain nannte die Vorwürfe „rachsüchtig“, während Ajaib keine Stellungnahme abgab.
Der Prozeß läuft, ein Urteil steht noch aus. (sv)