KAIRO. Zwischen der ägyptischen Staatsmacht und westlichen Teilnehmern einer internationalen pro-palästinensischen Demonstration „Global March for Gaza“ ist es am Wochenende zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Israel-Gegner hatte geplant, von der Hauptstadt Kairo an die Grenze zum Gazastreifen zu ziehen und dort eine Kundgebung abzuhalten, wie verschiedene Medien berichten. Ägyptische Behörden fingen die Demonstranten auf dem Weg ab und fuhren sie in Bussen zurück nach Kairo. Dabei kam es zu körperlichen Angriffen.
Die Organisatoren der Demonstration berichteten in sozialen Netzwerken, es sei von seiten der Behörden zu „unprovozierter Gewalt gegenüber der friedlichen internationalen Delegation“ gekommen. Die Demonstrationsteilnehmerin und EU-Abgeordnete Carola Rackete berichtete auf Instagram, Demonstranten seien „festgenommen und abgeschoben worden“.
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Polizisten transportieren Demo-Teilnehmer zurück nach Kairo
Auch auf Videoaufnahmen, die in sozialen Netzwerken kursierten, war zu sehen, wie Demonstrationsteilnehmer, die sich – etwa mit einer Sitzblockade – weigern, die Gegend zu verlassen, von Ägyptern teilweise mit Gegenständen geschlagen und beworfen werden. Anschließend wurden die Teilnehmer des „Global March for Gaza“ in Busse gberacht, die sie zurück nach Kairo bringen.
In Israel they give you a sandwich.
In Egypt they whip your ass.I could watch these „March to Gaza“ FAFO videos all day 🤣pic.twitter.com/lhHVYNQSrh
— Hamas Atrocities (@HamasAtrocities) June 14, 2025
Andere Videos zeigen wie ein Demonstrationsteilnehmer versucht, mit den Polizisten zu debattieren. Dabei fordert er die Beamten auf, „an der Seite ihrer islamischen Geschwister zu stehen“ und die Demonstration nach Palästina ziehen zu lassen.
This is the cringiest thing I’ve ever watched. A far-left useful idiot begs on his knees and cries in front of the Egyptian military officers to let them into Gaza.
Egypt knows exactly why they built a big 7 layered wall to keep Gazans out. He should wonder why. pic.twitter.com/bamuSlsa8p
— Chris Rose (@ArchRose90) June 14, 2025
Ex-US-Diplomatin wird festgenommen und verhört
Die ehemalige US-Diplomatin Hala Rharrit berichtete, sie sei nach ihrer Ankunft in Kairo verhaftet und verhört, anschließend aber wieder freigelassen worden. „Ich hätte mir einen wärmeren Empfang erhofft“, betonte sie, „vor allem, da die Demonstration mit den ägyptischen Behörden eigentlich im Vorfeld abgesprochen war“.
Die Veranstalter der Demonstration kritisierten das Vorgehen der ägyptischen Polizei scharf. Der nordafrikanische Staat sei „Mittäter beim Genozid des palästinensischen Volkes“, hieß es auf einem Social-Media-Kanal von „Global March for Gaza“.
Das ägyptische Außenministerium hatte zuvor mitgeteilt, daß es zwar Versuche unterstütze, „Druck auf Israel“ auszuüben, ausländische Delegationen seien aber verpflichtet, vor ihrer Reise in das Grenzgebiet zum Gazastreifen eine Erlaubnis zu beantragen. Das Ministerium werde „keine Anfragen berücksichtigen oder auf Einladungen reagieren, die außerhalb des durch die regulatorischen Leitlinien und die entsprechenden Mechanismen festgelegten Rahmens eingereicht werden“. (lb)