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Entschädigung für deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg: Griechenland verlangt 376 Milliarden Euro Reparationen

Entschädigung für deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg: Griechenland verlangt 376 Milliarden Euro Reparationen

Entschädigung für deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg: Griechenland verlangt 376 Milliarden Euro Reparationen

Athen
Athen
Präsidialgarde am Denkmal für den unbekannten Soldaten in Athen: Griechenland fordert 376 Milliarden Euro Reparationen Foto: picture alliance/dpa
Entschädigung für deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg
 

Griechenland verlangt 376 Milliarden Euro Reparationen

Griechenland hat seine Forderungen nach Reparationsleistungen von Deutschland für Schäden aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erneuert. Die Regierung in Athen verlangt demnach 376 Milliarden Euro. Deutsche Außenpolitiker lehnen das ab und verweisen auf das Entschädigungsabkommen von 1960.
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ATHEN. Griechenland hat seine Forderungen nach Reparationsleistungen von Deutschland für Schäden aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erneuert. Dabei gehe es um bis zu 376 Milliarden Euro, berichtet die Bild-Zeitung und beruft sich auf eine Studie des griechischen Parlaments, die ihr vorliegt.

Die Frage der Entschädigung soll beim Staatsbesuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag angesprochen werden, sagte der Präsident der Reparations-Kommission, Triantafyllos Mitafides. „Ich denke, der Besuch des Bundespräsidenten ist eine gute Gelegenheit, diese Frage nicht nur durch öffentliche Erklärungen, sondern auch zwischen den Präsidenten persönlich zu klären.“

So sollen beispielsweise für Produktionsverluste der griechischen Industrie während der deutschen Besatzungszeit 53,8 Milliarden Euro gezahlt werden. Hinzu kommen individuelle Forderungen für Zivilisten, die in den Jahren verstarben oder kriegsversehrt wurden. Diese Kosten beliefen sich je nach Berechnung auf bis zu 107,2 Milliarden.

Deutsche Politiker sehen keine Grundlage für Zahlungen

Mitafides legte Wert darauf, die Summen beruhten auf exakten Angaben. „Unser Bericht und der Gesamtbetrag der Reparationen basieren nicht auf Spekulationen oder Schätzungen, sondern auf offiziellen Dokumenten. Und für uns gibt es keine Verjährungsfrist, um die deutschen Reparationen in Anspruch zu nehmen.“

Deutsche Politiker sehen nach dem Entschädigungsabkommen der beiden Staaten von 1960 keine rechtliche Grundlage für weitere Zahlungen an Athen. Laut dem EU-Abgeordneten Elmar Brok (CDU) schade die Diskussion den deutsch-griechischen Beziehungen und dürfe nicht wieder beginnen.

FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff betonte: „Deutschland muß nicht zahlen, das ist völkerrechtlich schon seit dem Abkommen 1960 klar. Das ist nur ein durchsichtiges Manöver der griechischen Populisten, um innenpolitisch zu punkten.“

Deutsche Truppen hatten Griechenland von 1941 bis 1944 besetzt. (ag)

Präsidialgarde am Denkmal für den unbekannten Soldaten in Athen: Griechenland fordert 376 Milliarden Euro Reparationen Foto: picture alliance/dpa
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