PARIS. Die französische Polizei hat ein illegales Einwanderer-Zeltlager in Paris geräumt. Dort lebten zwischen 1.500 und 2.000 meist aus Afrika stammende Migranten. Sie werden nun auf mehrere Unterkünfte in der französischen Hauptstadt verteilt.
Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, kritisierte das späte Einschreiten der Behörden: „Man hätte nicht vier Monate warten müssen, um diese Menschen in Unterkünfte zu bringen“, sagte sie dem Nachrichtensender BFMTV. Die Einwanderer hatten seit Monaten in dem Lager an den Ufern zweier Kanäle in Paris campiert. Anfang Mai waren dort zwei Bewohner ertrunken. Mindestens einer von ihnen fiel alkoholisiert in einen der Kanäle.
Im Herbst 2016 hatten die Behörden das illegale Flüchtlingslager in Calais aufgelöst. Im „Dschungel von Calais“ hatten zu Spitzenzeiten bis zu 9.000 Migranten gelebt. Zudem hat die Polizei in den vergangenen drei Jahren 28.000 Einwanderer aus Lagern in der Hauptstadt evakuiert. Die Polizei hat weitere Räumungen noch existierender illegaler Camps in naher Zukunft angekündigt. (tb)