GENT. Eine Grundschule im belgischen Gent hat zwei ihrer Schüler im Hochzeitszimmer des Rathauses symbolisch verheiratet. Titus und Otto waren die ersten Jungen, die sich das Ja-Wort gaben und damit eine Homo-Trauung nachstellten, berichtete der Fernsehsender tvo. Ihre Klassenkameraden fungierten bei der Ehe-Übung als Trauzeugen, der Klassenlehrer führte die Trauung durch. Statt Eheringen tauschten die beiden Grundschüler Freundschaftsbänder aus.
Die Schule Orchad, die die Freinet-Pädagogik anwendet, führt regelmäßig Probe-Hochzeiten ihrer Schüler durch. Rechtskräftig sind sie nicht. Der Auftritt wurde von mehreren Journalisten medial begleitet.
Die Freinet-Methode, benannt nach dem französischen Sozialisten Célestin Freinet, zielt laut den Anhängern vor allem auf das freie Entfalten der Persönlichkeit und die Selbstverantwortlichkeit der Kinder. Die Klassen sind als Kooperationen eingerichtet und bestimmen weitgehend selbst, was sie lernen wollen.
Belgien hatte nach den Niederlanden als zweites Land der Welt die Homo-Ehe erlaubt. Seit 2006 dürfen homosexuelle Paare auch Kinder adoptieren. Ob sie verheiratet sind oder nicht, spielt dabei keine Rolle. (ls)