ZAGREB. Die Länder der sogenannten Balkanroute haben sich darauf geeinigt, Asylbewerber künftig mit Zügen direkt nach Deutschland weiterzuleiten. Auf ein entsprechendes Vorgehen einigten sich die Polizeidirektoren Mazedoniens, Serbiens, Kroatiens, Sloweniens und Österreichs am Donnerstag im kroatischen Zagreb.
Künftig sollen Asylbewerber nur noch an der griechisch-mazedonischen Grenze erkennungsdienstlich behandelt werden. Danach sollen sie mit Zügen direkt in die Bundesrepublik gebracht werden. „Unser Ziel ist es, den Transfer der Flüchtlinge von Griechenland nach Mazedonien und später nach Österreich so schmerzlos wie möglich zu machen“, sagte der kroatische Polizeidirektor Vlado Dominić nach Angaben des Focus.
Anstieg der Flüchtlingszahlen in Griechenland
Gelten soll diese Regelung für Personen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan. Asylbewerber aus anderen Ländern sollen abgewiesen und aufgefordert werden, zurück nach Griechenland zu gehen. Ungarn kündigte derweil an, den Zugverkehr nach Kroatien für mindestens 30 Tage einzustellen.
Unterdessen wurde bekannt, daß die Zahl der in Griechenland ankommenden Asylsuchenden in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen ist. Allein am Mittwoch erreichten rund 4.611 Personen das EU-Land. Am Montag lag diese Zahl noch bei 181. „Der Rückgang hing mit dem Wetter und nicht mit türkischen Einschränkungsmaßnahmen zusammen“, sagte ein Offizier der griechischen Küstenwache. (ho)