LONDON. Die britische Polizei hat sich dafür entschuldigt, während einer Terrorübung im Großraum Manchester den islamischen Ruf „Allahu Akhbar“ verwendet zu haben. Dies sei „unverantwortlich“ gewesen, weil die Übung dadurch mit dem Islam in Verbindung gebracht worden sei, zeigte sich der leitende Polizeibeamte Garry Shewan entsetzt. Die Polizei bat laut Medienberichten bei der islamischen Gemeinde um Entschuldigung für die „Beleidigung“.
Bei der Übung mit 800 Teilnehmern wurde ein Selbstmordattentat mit einem Sprengsatz simuliert. Auf einer im britischen Fernsehen ausgestrahlten Filmaufnahme ist zu sehen, wie der Darsteller laut „Allahu Akhbar“ schreit. Dies sei „völlig unnötig und nicht hinnehmbar“ gewesen, empörte sich Bürgermeister von Manchester, Tony Lloyd (Labour). Dies habe nichts zur Übung beigetragen und gefährde stattdessen die „großartigen Gemeinschaftsbeziehungen“ in Manchester.
Laut Medienberichten hätten sich hunderte von Moslems nach der Ausstrahlung des Films beschwert. In Großbritannien ist es aufgrund einer Sprachregelung verpönt, von islamischem Terrorismus zu sprechen. Stattdessen wird dieser allgemein als „Extremismus“ unter Vermeidung jeder Bezugnahme auf den Islam bezeichnet. Die Übung sollte einen Angriff des Islamischen Staates auf eine britische Stadt simulieren und war eine Reaktion auf die jüngsten IS-Anschläge in Paris und Brüssel. (FA)
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