SINGAPUR. Ein Gericht in Singapur hat zwei deutsche Graffiti-Sprayer zu neun Monaten Haft und drei Stockschlägen auf den nackten Hintern verurteilt. Die beiden Männer aus Leipzig hatten im vergangenen November einen U-Bahn-Waggon besprüht. Vor Gericht hatten die Deutschen die Tat gestanden.
„Dies ist die dunkelste Episode in meinem Leben“, sagte einer der Verurteilten nach Angaben der Nachrichtenagentur. Sein Mitangeklagter ergänzte: „Ich verspreche, nie wieder so etwas zu tun. Ich muß mich nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei meiner Familie entschuldigen, die ich so beschämt habe.“ Die Verteidigung hatte eine Haftstrafe von fünf Monaten und drei Stockhiebe gefordert.
Bundesregierung lehnt körperliche Strafen ab
Die beiden stammen aus der Graffiti-Szene in Leipzig stammen und wollten mit ihrer Tat offenbar für Aufmerksamkeit sorgen. Der Richter argumentierte, mit der Strafhöhe solle ein abschreckendes Signal gesendet werden. Singapur ist für seine hohen Strafen bei Sachbeschädigung und Vandalismus bekannt und gilt als eine saubersten Städte der Welt.
Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, die beiden Männer und ihre Familien seien konsularisch betreut worden. Die Bundesregierung respektiere die Verfahrenshoheit Singapurs mache gedoch deutlich, daß sie körperliche Strafen weltweit ablehne. (ho)