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Wiener Landtagswahl: FPÖ mit Gewinnen zweitstärkste Kraft

Wiener Landtagswahl: FPÖ mit Gewinnen zweitstärkste Kraft

Wiener Landtagswahl: FPÖ mit Gewinnen zweitstärkste Kraft

Strache
Strache
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nach der Stimmabgabe am Sonntag Foto: picture alliance/AP Photo
Wiener Landtagswahl
 

FPÖ mit Gewinnen zweitstärkste Kraft

Egal, ob die FPÖ stärkste Partei geworden ist oder nicht: Der Gewinner der Wien-Wahl heißt Heinz-Christian Strache. Die Freiheitlichen erzielten nach einer ersten Hochrechnung etwa 31 Prozent. SPÖ und ÖVP mußten die schlechtesten Ergebnisse in ihrer Geschichte hinnehmen.
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WIEN. Egal, ob die FPÖ stärkste Partei geworden ist oder nicht: Der Gewinner der Wien-Wahl heißt Heinz-Christian Strache. Die Freiheitlichen erzielten nach einer ersten Hochrechnung des ORF etwa 31 Prozent. Damit würde sich die FPÖ im Vergleich zur Wahl von 2010 um mehr als fünf Prozentpunkte verbessern. Die Wiener SPÖ erlangte mit etwa 39,5 Prozent das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte.

Jubeln wollte Strache laut ORF dennoch nicht: „Mit mehr als 30 Prozent habe ich mein Wahlziel erreicht. Wir haben das beste Ergebnis der Geschichte geschafft. Man wird unseren Erfolg nicht kleinreden können. Wir hätten uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwünscht. Das ist ein respektabler Abstand.“

Strache hatte im direkten Duell gegen den sozialdemokratischen Langzeit-Bürgermeister Michael Häupl zur friedlichen Oktober-„Revolution“ aufgerufen. Mit seiner Losung „Kontrolle unserer Grenzen – statt illegaler Einwanderung“ gab er die inhaltliche Richtung vor: In der direkten Konfrontation zwischen SPÖ und FPÖ dominierten vor allem die Probleme durch die Asylkrise und die Einwanderungspolitik.

Strache hatte die „unverantwortliche“ und „gemeingefährliche“ Politik der rot-schwarzen Bundesregierung gegenüber den Problemen der „Völkerwanderung“ gebrandmarkt und sie zum Rücktritt aufgefordert. Auch an der rot-grünen Stadtregierung ließ er kein gutes Haar: „Chaos in der Verkehrspolitik, eine leere Stadtkasse, Subventionswahnsinn für Günstlingsvereine, Postenschacher und vieles mehr sind die traurige Bilanz.“

Grüne wohl dritte Kraft

Während illegale Zuwanderer unkontrolliert nach Wien strömten und Häupl sie mit offenen Armen empfange, fänden 150.000 Wiener keinen Job, seien über 400.000 von Armut betroffen, und überhaupt sei die Bundeshauptstadt mit über 15 Milliarden Euro verschuldet. „Wien hat lange genug unter der verantwortungslosen und unsozialen Politik der Roten gelitten. Ein Bürgermeister Strache werde dafür sorgen, daß es den Wienerinnen und Wienern wieder gut gehe, werde für leistbares Wohnen sorgen und die Stadtfinanzen wieder in Ordnung bringen“, versprach Strache vor der Wahl.

Wien erlebte einen regelrechten rot-blauen Frontenkrieg, was den anderen Parteien schwer zu schaffen machte. Sie wurden zu Statisten degradiert und fanden kaum noch Gehör. Neben SPÖ, die auf etwa 39,5 Prozent kam und damit fünf Prozentpunkte verlor, war der zweite große Wahlverlierer die Österreichische Volkspartei (ÖVP). Sie büßte in Wien laut Hochrechnung über vier Prozentpunkte ein und kam auf 9,5 Prozent der Wählerstimmen. Damit wäre die Wiener ÖVP erstmals in ihrer Geschichte einstellig.

Die SPÖ gab sich dennoch optimistisch. Man habe das Duell gegen die FPÖ gewonnen, hieß es von den Sozialdemokraten zu den ersten Hochrechnungen. Die Grünen verloren leicht und kamen auf 11,6 Prozent (2010: 12,6 Prozent) und wurden wohl viertstärkste Kraft. Die linksliberalen Neos erzielten 6,2 Prozent und dürften damit erstmals im Wiener Landesparlament vertreten sein. Ob es zu einer Fortsetzung der rot-grünen Koalition kommt, ist noch offen. Auch das Ergebnis der Briefwahl muß noch ausgezählt werden. Sollte sich die Hochrechnung bewahrheiten, würde sich das neue Parlament wie folgt zusammensetzen: SPÖ 44 (-5), FPÖ 34 (+7), ÖVP 7 (-6), Grüne 10 (-1), NEOS 5.

Zum dritten Mal in Folge ging Strache bei einer Wien-Wahl als Nummer eins der FPÖ ins Rennen. Erstmals trat er im Oktober 2005 an, als die Freiheitlichen aufgrund heftiger Turbulenzen – Jörg Haider und alle FPÖ-Regierungsmitglieder verließen im April 2005 die Partei und gründeten das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) – bei Umfragen um sieben Prozent lag. Überraschend holte Strache 14,8 Prozent. Fünf Jahre später überholte die FPÖ die ÖVP (14 Prozent) als zweite Kraft und erzielte 25,8 Prozent. (ctw/krk)

 

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nach der Stimmabgabe am Sonntag Foto: picture alliance/AP Photo
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