ST. LOUIS. Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen schwarzen Jugendlichen ist es in St. Louis im amerikanischen Bundesstaat Missouri in der zweiten Nacht in Folge zu Rassenunruhen gekommen. Aufgebrachte Schwarze bewarfen im Vorort Ferguson Polizisten mit Steinen.
Zudem wurden Geschäfte geplündert und in Brandgesteckt sowie Autos demoliert. Laut der Nachrichtenagentur AP soll sogar auf die Beamten geschossen worden sein. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben.
Die Proteste hatten zuerst als friedliche Mahnwache begonnen, eskalierten dann aber bei Einbruch der Nacht. Bereits am Sonntag hatte es teils heftige Ausschreitungen gegeben, bei denen Autos zerstört und Geschäfte geplündert worden waren.
FBI will Fall untersuchen
Hintergrund ist der Tod eines 18 Jahre alten Schwarzen. Er war am Sonnabend von einem Polizisten erschossen worden, als er auf dem Weg zu seiner Großmutter war. Medienberichten zu Folge war der Jugendliche unbewaffnet. Als er von dem Polizisten angehalten und kontrolliert wurde, kam es offenbar zu einer Rangelei, in deren Folge der Beamte mehrfach auf den 18jährigen schoß.
Laut dem örtlichen Polizeichef Jon Belmar handelte der Polizist in Notwehr. Der Jugendliche habe ihn attackiert und nach seiner Waffe gegriffen. Mehrere Medien zitierten jedoch auch einen vermeintlichen Zeugen, der berichtete, der Polizist habe den 18jährigen angehalten und sich ihm mit gezückter Waffe genähert. Als dieser sich mit erhobenen Händen umgedreht habe und sich entfernen wollte, habe der Polizist auf ihn geschossen. Welche Hautfarbe der Beamte hatte, ist bislang unklar. Das FBI will den Vorfall nun untersuchen. (krk)