WASHINGTON. Der Stabschef von US-Präsident Barack Obama, Denis McDonough, hat eingestanden, daß sein Land nicht über hundertprozentigen Beweise für einen Chemiewaffeneinsatz durch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verfügt.
Unabhängig von Geheimdienstinformationen sage jedoch der gesunde Menschenverstand, daß Regierungstruppen für den Angriff mit Giftgas am 21. August nahe der Syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich seien, erläuterte McDonough im Fernsehsender CNN.
Es gebe kein Bild oder einen unwiderlegbaren Beweis, man sei aber auch nicht in einer Gerichtsverhandlung. So funktioniere Geheimdienstarbeit nicht.
US-Außenminister Kerry gewährt Assad Frist von einer Woche
Unterdessen räumte der amerikanische Außenminister John Kerry dem syrischen Präsidenten eine Frist ein. Sollte er binnen einer Woche all seine Chemiewaffen an die internationale Gemeinschaft übergeben, werde es keinen amerikanischen Militärschlag gegen Syrien geben, sagte Kerry in London.
In Washington beginnen an diesem Montag im Kongreß die Verhandlungen über einen militärischen Einsatz der Vereinigten Staaten in Syrien. Ob Präsident Obama für sein Vorhaben eine Mehrheit erhält, ist offen. Eine Ablehnung im Kongreß wäre für Obama politisch eine herbe Niederlage. Auch deswegen will er am Montagabend gleich sechs Fernsehsendern Interviews geben. Für Dienstag ist zudem eine „Rede an die Nation“ angekündigt. (krk)