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Marc Jongen, ESN Fraktion

Massengrab: Opfer aus Marienburg bei Stettin beigesetzt

Massengrab: Opfer aus Marienburg bei Stettin beigesetzt

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Opfer aus Marienburg bei Stettin beigesetzt

NEUMARK. Die über 2.100 Toten aus einem Massengrab in Marienburg sind am Freitag auf einer Kriegsgräberstätte in Neumark bei Stettin bestattet worden
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Cato, Palmer, Exklusiv

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Trauerfeier auf der Kriegsgräberstätte in Neumark bei Stettin Foto: JF
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Särge mit Opfern aus Marienburg beim Transport nach Stettin Fotos: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

NEUMARK. Die über 2.100 Toten aus einem Massengrab in Marienburg (Malbork) haben auf der deutschen Kriegsgräberstätte in der Gemeinde Neumark (Stare Czarnowo) bei Stettin ihre letzte Ruhe gefunden. Rund 300 Menschen nahmen an der Zeremonie teil, unter ihnen Angehörige der Deutschen Minderheit aus der Woiwodschaft Westpommern sowie aus Danzig.

Geistliche aus Deutschland und Polen, darunter Vertriebenenbischof Gerhard Pieschl aus Limburg, feierten einen ökumenischen Gottesdienst auf einem gesonderten Grabfeld für zivile Kriegs- und Nachkriegstote.

„Wer diese Menschen wirklich waren und wie sie zu Tode kamen, ist immer noch nicht ganz geklärt“, sagte der Präsident des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer, mit Blick auf die 109 Särge, die mit weißen Nelken geschmückt waren. Höchstwahrscheinlich handele es sich jedoch um Deutsche. Der deutsche Botschafter in Polen, Michael H. Gerdts, lobte bei der Trauerfeier die gute Zusammenarbeit der deutschen und polnischen Behörden, die es ermöglicht habe, die Toten von Marienburg endlich würdevoll zu bestatten. „Im Angesicht von Millionen von Kriegsopfern ist es wie ein Wunder, daß heute wieder zwei befreundete Nachbarn im Herzen Europas leben.“

Todesumstände nicht zweifelsfrei festgestellt

Eine große Zahl menschlicher Knochen war im vorigen Herbst bei Ausschachtungsarbeiten für einen Hotelneubau in Marienburg entdeckt worden. Erst mit der Zeit wurde das ganze Ausmaß des Massengrabes offenbar. Bis April konnten die Gebeine von insgesamt etwa 2.120 Menschen geborgen werden.

Deren Identität, Todeszeitpunkt und Todesumstände sind bis heute nicht zweifelsfrei festgestellt worden. Spekulationen über ein Kriegsverbrechen erhielten insbesondere dadurch Nahrung, daß bei den Opfern keinerlei Kleidung oder sonstige Gegenstände gefunden wurden. Weder in deutschen noch in polnischen Dokumenten hatte es Hinweise auf das Massengrab gegeben.

Volksbund-Präsident Führer gab an, er rechne damit, bei der Suche nach deutschen Kriegstoten in Polen noch eine Reihe weiterer Gräber mit zivilen Opfern zu finden. (ru)

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Ein ausführlicher Bericht über die Beisetzung erscheint in der JF 35/09

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