Niemand soll behaupten, die Londoner Polizei greife nicht hart durch, wenn es um islamischen Terror oder Aufrufe zu Terrorakten geht. Und sechs Wochen nach den haßerfüllten Drohungen muslimischer Demonstranten vor der dänischen Botschaft hatte sie immerhin schon fünf Verdächtige ermittelt und verhaftet. Die Proteste Anfang Februar sorgten für Aufsehen, da etwa fünfhundert junge Muslime unverblümt zu Gewalttaten aufriefen. Teils vermummte Araber, Nordafrikaner und andere Einwanderer drohten den Europäern auf Plakaten wegen der Mohammed-Karikaturen ein „Massaker“ oder einen „11. September“ an. Einige tiefverschleierte Frauen warnten, der Westen solle sich auf einen „echten Holocaust“ gefaßt machen. Großbritannien soll sich Allah unterwerfen Polizisten hatten dem Treiben tatenlos zugesehen und sogar Bürger abgedrängt, die sich der Demonstration in den Weg stellen wollten. Erst auf Druck der Opposition ermittelte die Polizei wegen Anstiftung zu Rassenhaß und Mord. Unter den vorläufig Festgenommenen ist Anjem Choudary, ein Führungsmitglied der Islamistengruppe Al-Mohaujroun. Kurz nach seinen Ausfällen vor der dänischen Botschaft hatte er im BBC-Fernsehen noch triumphierend verkündet, Großbritannien habe sich Allah zu unterwerfen. Radikale Ansichten wie die der Demonstranten werden von einer durchaus beträchtlichen Minderheit unter den knapp zwei Millionen Muslimen in Großbritannien geteilt. Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Londoner Times ermittelte, sind sieben Prozent von ihnen der Meinung, Selbstmordanschläge in Großbritannien „könnten unter gewissen Umständen gerechtfertigt sein“. Schon im Vorjahr hatten Umfragen eine erschreckend hohe Zustimmung zu den Londoner Anschlägen vom 7. Juli 2005 ergeben. 24 Prozent der befragten Muslime äußerten damals „Verständnis“ für die Motive der vier Terroristen, deren koordinierten Sprengstoffanschlägen in der Londoner U-Bahn und einem Bus über 60 Menschen zum Opfer fielen. Unterdessen mehren sich Stimmen, die angesichts des starken demographischen Wachstums der muslimischen Bevölkerung vor einer Islamisierung Großbritanniens warnen. Nach Ansicht von Patrick Sookhdeo vom Institute for the Study of Islam and Christianity dürfte diese nur noch eine Frage der Zeit sein. Gegenüber dem Daily Telegraph sagte er, „in einem Jahrzehnt werden Sie Teile von englischen Städten sehen, die von muslimischen Klerikern kontrolliert werden und nicht mehr dem ‚common law‘, sondern Aspekten der muslimischen Scharia folgen“. Der Regierung und besonders Premierminister Tony Blair wirft Sookhdeo gefährliche Blindheit vor. Sie irrten sich „fundamental über die Natur des Islam“. Der Ansatz der Regierung gegenüber dem radikalen Islam basiere auf der Hoffnung, durch Konzessionen einen Ausgleich zu schaffen. Doch „Appeasement“, so Sookhdeo, funktioniere nicht. Dem in London ansässigen Islamic Council of Europe wirft Sookhdeo vor, die Integration muslimischer Einwanderer behindert zu haben. Ein Strategiepapier des Council von 1980 verlangte ausdrücklich von ihnen, räumlich eng beisammen zu bleiben. „Das ist der Grund, warum wir heute Gebiete sehen, die fast total muslimisch sind“, erklärt Sookhdeo, der als Sohn von Einwanderern aus dem südamerikanischen Guyana selbst als Muslim aufwuchs und sich erst an der Universität vom islamischen Glauben löste. Ganze Stadtteile seien am Kippen, warnt er. „Der nächste Schritt wird sein, daß die Regierung gedrängt wird, das Gesetz der Scharia für die muslimischen Gemeinschaften anzuerkennen – und diese Forderung wird von Vorwürfen begleitet werden, daß es ‚rassistisch‘ oder ‚islamophob‘ wäre, die Scharia zu verweigern.“ Aus streng-islamischer Sicht wäre das nur konsequent, denn die Scharia als göttliches Gesetz fordert die Regelung aller Bereiche des menschlichen Daseins entsprechend dem Koran. Welch ehrgeizige Ziele islamische Gruppen in Großbritannien noch haben, zeigt das Beispiel der Tablighi Jamaat. Die umstrittene Organisation plant den Bau einer futuristischen Mega-Moschee mit angrenzendem religiösen Zentrum im Londoner East End, wo bis zu 70.000 Muslime Platz finden sollen. Größer als die anglikanische Kathedrale von Liverpool Bis zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2012 soll das Projekt „London Markaz“ (Arabisch für „Zentrum“) fertiggestellt sein, berichtete die Sunday Times bereits Ende vergangenen Jahres ihren ungläubigen Lesern. Problematisch erscheint, daß die unter Migranten aus Pakistan und Bangladesch starke „Tablighi Jamaat“ nach Informationen der britischen Sicherheitsbehörden Kontakte zu mindestens einem der Attentäter vom 7. Juli hatte. Die Kosten für die Londoner Mega-Moschee werden vorsichtig auf 100 Millionen Pfund geschätzt. Die Tablighi Jamaat erwartet Spenden von Muslimen aus der ganzen Welt. Auch EU-Fördergelder, so spekuliert die Presse, könnten in den Bau fließen. Zur Verwirklichung konnte die Tablighi Jamaat den in London und Barcelona lebenden Architekten Ali Mangera gewinnen. Ihm schwebt ein sanft geschwungenes, zeltartiges Gebäude vor. Wenn auch die Dimensionen des geplanten islamischen Komplexes kaum glaublich erscheinen mögen, so ist zu bedenken, daß schon heute die größte Moschee in Großbritannien von ihren Ausmaßen alle Kirchen in den Schatten stellt. Die „Baitul Futuh“-Moschee in Morden in Surrey bietet Platz für 10.000 Betende – dreimal so viele wie die anglikanische Kathedrale von Liverpool, die größte christliche Kirche Englands. Foto: Islamisten-Demonstration gegen Mohammed-Karikaturen in London: „Der Islam wird Europa erobern“
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