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„Wir danken den Lesern der JF“

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„Wir danken den Lesern der JF“

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Herr Cordsen, im Mai rief die JUNGE FREIHEIT ihre Leser dazu auf, den Wiederaufbau des Ende April vermutlich von Linksextremisten zerstörten Gedenksteins für 20.000 gefallene deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges im rheinland-pfälzischen Marienfels (JF berichtete mehrfach) zu unterstützen. Cordsen: Das war eine tolle Aktion, und die Resonanz war wirklich überwältigend! Innerhalb kürzester Zeit ist der erstaunliche Betrag von gut 5.000 Euro zusammengekommen. Die kleinste Spende betrug zwei, die größte 500 Euro. Sie können sich nicht vorstellen, was diese Solidarität für uns – nach allem was wir in Marienfels erleben mußten – bedeutet! Wir danken allen Spendern, die die JUNGE FREIHEIT mobilisiert hat, für ihre Großzügigkeit, wir danken aber auch allen übrigen Lesern der JF für ihre moralische Unterstützung. Denn Ihre faire und journalistisch exakte Berichterstattung, die sogar von einigen unserer „Gegner“ in Marienfels als untadelig anerkannt wurde, hat uns viel geholfen. Wieviel der Gesamtkosten für den Wiederaufbau decken diese 5.000 Euro ab? Cordsen: Etwa die Hälfte. Die andere Hälfte haben wir aber bereits durch eine Sammlung im Kreise der Mitglieder unseres Veteranenverbandes aufgebracht. Da die JF damals direkt unsere Bankverbindung angegeben hat, war es leider nicht möglich, uns bei allen Spendern persönlich zu bedanken, da viele ihre Adresse nicht angegeben haben. Bitte schreiben Sie also doch noch einmal direkt an uns, damit wir das nachholen können! Sonst bleibt uns nichts übrig, als uns auf dem Wege dieses Interviews bei Ihnen zu bedanken! Eigentlich hatten Sie gehofft, schon den Volkstrauertag 2004 am wiedererrichteten Denkmal begehen zu können. Cordsen: Wir alte Kameraden sind nun in einem Alter, wo jeder Volkstrauertag zählt. Wir, die wir damals zusammen durch dick und dünn gegangen sind, sehen uns schließlich nur einmal im Jahr – und jedesmal sind es dann wieder ein paar weniger. Es ist außerdem der einzige Tag im Jahr, an dem wir noch einmal gemeinsam „bei“ unseren 20.000 Divisionskameraden sind, die nicht soviel Glück hatten und als junge Burschen im Felde geblieben sind. Statt dessen werden Sie den Volkstrauertag noch einmal in Marienfels begehen. Cordsen: Das ist die beste Lösung. Erstaunlich, immerhin sind Sie von der Gemeindeverwaltung mit demütigenden Auflagen, die Sie in die Nähe von „Nazis“ und „Kriminellen“ rückten, kujoniert und quasi „davongejagt“ worden (JF 20/04), bevor unbekannte Täter bei Nacht und Nebel das Denkmal zerstört haben. Cordsen: Auf dem Marienfelser Friedhof liegt immerhin noch der ehemalige Vorsitzende unseres Kameradschaftsverbandes, Walter Ewert, begraben. Aber natürlich ist uns diese Entscheidung nicht leichtgefallen, zumal wir auch in diesem Jahr unsere Feier nur im „Schmalspurformat“ durchführen dürfen – alles andere hat uns die Gemeinde, wie schon im letzten Jahr, verboten. Andererseits wollen wir Flagge zeigen und deutlichmachen, daß wir vielleicht geschlagen, aber nicht besiegt sind. Warum ist aus Ihrer Planung für einen Wiederaufbau rechtzeitig zum Volkstrauertag an einem anderen Standort nichts geworden? Cordsen: Der erste neue Standort, den wir finden konnten, erwies sich als zu dezentral gelegen und außerdem als zu abgeschieden, so daß es linksextreme Randalierer leicht gehabt hätten, das Denkmal erneut zu zerstören. Der zweite Standort, den uns übrigens ein JF-Leser auf Ihre Berichterstattung hin angeboten hat, war zwar geeignet, aber der hilfsbereite Herr wollte nicht, daß wir den Ort bekanntmachen, wohl um Ärger vorzubeugen. Wir können und wollen aber unsere Volkstrauertagstreffen nicht wie konspirative Versammlungen organisieren. Nun haben wir einen Standort in Nordbayern im Auge. Das ist günstig gelegen, und außerdem ist das Gelände dort abgezäunt, so daß wir einen gewissen Schutz vor linksextremen Gewalttätern haben. Bis Weihnachten hoffen wir alles unter Dach und Fach zu haben, so daß wir im kommenden Jahr mit der Wiederrichtung des Denkmals beginnen können. Sie wollen das alte Denkmal restaurieren? Cordsen: Ja, die Bruchteile werden von einem Fachmann wieder zusammengefügt. Was ist mit den Divisionszeichen, die in diesem Frühjahr auf Anordnung der Gemeindeverwaltung nach über dreißig Jahren plötzlich demontiert werden mußten? Cordsen: Wir müssen den Ausgang des Verfahrens vor dem Verwaltungsgericht Koblenz abwarten, das feststellen soll, ob die militärischen Divisionszeichen der Waffen-SS ernstlich als politische Kennzeichen einer „nationalsozialistischen Organisation“ gewertet werden können. Ich halte solch eine Interpretation für eine willkürliche, politisch motivierte Unterstellung, um den Schuldvorwurf des Nationalsozialismus bis auf den kleinen Soldaten ausdehnen zu können. Aber uns bleibt nichts anderes übrig, als auf das Gericht zu bauen. Einstweilen werden die Divisionszeichen am Denkmal durch Eiserne Kreuze ersetzt. Wie lange soll das Denkmal am neuen Standort stehen? Cordsen: Das Denkmal ist heute Versammlungs- und Erinnerungsstätte für die Angehörigen unseres Kameradschaftsverbandes. Wir hoffen aber, daß wenn eines Tages der letzte Veteran verstorben ist, der Stein als Gedenkstein an uns alle erhalten und von der folgenden Generation gepflegt wird. Aus der Erinnerungsstätte für uns soll dann ein Gedenkstätte an uns werden – und an alle Angehörigen unserer Generation, die als junge Soldaten um ihr Überleben, als alte Veteranen um ihr Stückchen Würde kämpfen mußten. Claus Cordsen , 83, ist Vorsitzender des Kameradschaftsverbandes der Soldaten des 1. Panzerkorps der ehemaligen Waffen-SS e.V. Kontakt: Kameradschaftsverband 1.Panzerkorps e.V., c/o Claus Cordsen, Hindenburgufer 72, 24105 Kiel, Tel: 04 31 / 8 42 65 weitere Interview-Partner der JF

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