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„Menschenwort“

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Bibel im kulturellen Gedächtnis“, so lautet das Motto der vom 2. bis zum 7. November in Trier stattfindenden EKD-Synode. Getreu der reformatorischen Hochschätzung der Bibel wurde von den 120 Synodalen schon zu Beginn des Treffens die besondere Bedeutung sowohl des Alten wie des Neuen Testaments für das kirchliche Leben betont. Gleichzeitig wurde mit dem Bekenntnis zur Auslegungsbedürftigkeit der Bibel ein Unterschied zu anderen Religionen herausgestellt: Die evangelische Kirche betrachte die Schrift als „Gottes Wort im Menschenwort“, das der Auslegung in persönlicher Frömmigkeit und wissenschaftlicher Theologie offen gegenüberstehe. Zugleich stellte die Synode die besondere Bedeutung der Bibel für unsere Kultur heraus. Da biblische Motive auch die populäre Kultur von Werbung, Fernsehen und Kino prägten, sei es Aufgabe der evangelischen Kirche, Deutung und Lesbarkeit der gegenwärtigen Kultur verantwortlich mitzugestalten. Damit betonte die Synode in bislang ungewohnter Weise die enge Verflechtung von Religion und Gegenwartskultur. Die Haushaltsdebatte der EKD zeigte die Notwendigkeit diverser Sparmaßnahmen auf. Davon ausgenommen werden sollen wichtige Bereiche kirchlichen Handelns wie Bildung und Seelsorge. Der scheidende Ratsvorsitzende der EKD, Manfred Kock, mahnte in seiner Rede dazu, sich im Dialog mit dem Islam um eine ausgewogene Haltung zu bemühen. Trotz neuer Verdachtsmeldungen – etwa über die Bonner König-Fahd-Akademie – warnte er davor, dem Islam insgesamt eine gewaltverstärkte Rolle zuzuschreiben. Weiter betonte Kock das Eintreten für Religionsfreiheit. Anlaß zur Sorge gebe unter anderem die Situation der Christen in der Türkei. Die kleinen Fortschritte, die die Türkei im Rahmen einer Annäherung an die Europäische Union gemacht habe, reichten bei weitem nicht aus, um von Religionsfreiheit für Christen und andere religiöse Minderheiten zu sprechen. Als „Meilenstein der Geschichte“ würdigte Kock den Ökumenischen Kirchentag, der Ende Mai mit etwa 200.000 Teilnehmern in Berlin stattfand. Kock bedauerte, daß einige römisch-katholische Kardinäle und Bischöfe von einer „Protestantisierung der römischen Kirche“ warnten. Der Versuch, „die Ökumene zurückzudrehen“, wäre aus seiner Sicht „ein neuer Skandal“.

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