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Auf jemanden eintreten, der am Boden liegt

Auf jemanden eintreten, der am Boden liegt

Auf jemanden eintreten, der am Boden liegt

 

Auf jemanden eintreten, der am Boden liegt

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Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr will nun doch nicht gegen Martin Hohmann vorgehen. Die Berliner Zeitung hatte gemeldet, daß der Soldatenverband „Sanktionen gegen den Bundestagsabgeordneten (und Major der Reserve) nicht ausschließt“. Bei der Meldung habe es sich um ein Mißverständnis gehandelt, so Michael Sauer, Vizepräsident und Präsidiumsmitglied des Verbandes, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Solche Überlegungen könne es schon deshalb nicht geben, weil diese nur vom Präsidium angestellt werden könnten – das neu gewählte Präsidium jedoch erst in den kommenden Tagen wieder zusammenkomme. Aber auch dann sei nicht mit Überlegungen „in diese Richtung“ zu rechnen. Schließlich habe Hohmann seine Rede „als Politiker, nicht als Reservist gehalten“, so der Oberst der Reserve. Zudem hätten solche Maßnahmen vor Gericht wohl kaum Aussicht auf Erfolg, da Hohmann nicht gegen die Satzung verstoßen habe. Persönlich nannte Sauer ein Vorgehen gegen Hohmann im Zuge von dessen derzeitiger gesellschaftlicher Ächtung „populistisch“ und erinnerte daran, daß man im Reservistenverband auch zu Kameradschaft verpflichtet sei. Zwar wertete er Hohmanns Rede als „dämlich“, mahnte aber, daß „man nicht auf jemanden eintritt, der am Boden liegt“. Das beurteilt Klaus Francke, ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Fördervereins Invalidenfriedhof – auch hier ist Hohmann Mitglied -, ganz anders. Francke will Hohmann ausschließen, sieht darin aber keinen Beitrag zu dessen „gesellschaftlicher Vernichtung“. Francke kann keine ungerechte Behandlung seines Parteikollegen erkennen – weder in den Medien noch durch die CDU. Der 1992 gegründete Förderverein, der die Pflege eines der wichtigsten preußischen Militärfriedhöfe im Herzens Berlins übernommen hat und zu dessen Mitgliedern zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie Klaus Naumann, Wolf Jobst Siedler, Guido Knopp und Jörg Schönbohm zählen, fühle sich in besonderer Weise den „rassisch Verfolgten“ und den Widerstandkämpfern gegen den Nationalsozialismus verbunden und trete zudem für eine aus der deutschen Geschichte resultierende Verpflichtung zu „besonders sensiblem Umgang“ mit der „jüdische Gemeinschaft“ ein. Diese Grundsätze habe Hohmann in „besonders krasser Weise“ verletzt, indem er einen „dumpfen“ und „unerträglichen“ Antisemitismus wiederbelebt habe, so Francke gegenüber der JF. Derweil halten sich genannte Mitglieder bedeckt. Während Knopp und der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Naumann bis Redaktionsschluß nicht zu erreichen waren, wollte sich Brandenburgs Innenminister Schönbohm auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT nicht äußern. Der ehemalige Verleger Wolf Jobst Siedler nannte die Rede Hohmanns gegenüber der JF „ziemlichen Stuß“, dennoch „hätte ich ihn nie zum Austritt gedrängt“. Weniger Verständnis haben dagegen einige Angehörige des Widerstandes – die jedoch dem Verein nicht angehören – für Franckes Methode, die Maßnahme gegen Hohmann als in der Tradition des deutschen Widerstandes darzustellen. Philipp von Böselager, Teilnehmer des 20. Juli, bezeichnete gegenüber der JF Franckes Vorgehen als „unmöglich“, zudem sei Hohmanns Rede „dumm, aber nicht antisemitisch“ gewesen. Hans Hirzel, Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose, nannte Franckes Argumentation gegenüber der JF „illegitim“, er würde einen Ausschluß Hohmanns „natürlich nicht“ unterstützen. Immerhin sucht Francke das Gespräch, mehrfach habe er sich um Kontakt mit Hohmann bemüht. Dieser will nun, durch eine Anfrage der JF in Kenntnis gesetzt, seinerseits mit Francke in Kontakt treten.

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