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Deutsche werden zur Minderheit im eigenen Land

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Dank einer derzeitigen Geburtenrate von 1,2 Kindern halbiert sich das italienische Volk mit jeder Generation. Ab 2020 sterben die Nachkriegsjahrgänge, was die Struktur des ganzen Landes schlagartig verändert. Setzt sich diese Entwicklung fort, so ist Italien bald ein antikes Freiluftmuseum. Dieses Beispiel gilt pars pro toto für alle Länder Europas. Zur Masseneinwanderung scheint keine Alternative zu bestehen, wenn Europa nicht eines Tages entvölkert sein soll. Ein Zuwanderungsgesetz steht in Deutschland kurz vor der Verabschiedung. Die Gestaltung der Zukunft hängt von den heutigen Prognosen der späteren Bevölkerungsentwicklung ab. Für die bayerische Landesregierung legte nun ein Bevölkerungsexperte eine Studie zum Thema Einwanderung vor. Herwig Birg ist Professor am Institut für Bevölkerungsforschung der Universität Bielefeld. Dem Themenkomplex widmet er sich seit Jahrzehnten. Sein Gutachten widerlegt die angebliche Vorteilhaftigkeit der seit Jahrzehnten praktizierten Politik. Birg hat insbesondere volkswirtschaftliche Aspekte untersucht. Beginnend mit der niedrigen Geburtenrate in Deutschland erstellt er insgesamt 36 Szenarien. Diese geben Auskunft über das Aussterben der Deutschen bis zum Jahr 2100. Deren Zahl dürfte dann noch rund 30 Millionen betragen. Die Völker in den ärmeren südlichen EU-Anrainern wachsen dagegen explosionsartig. Die südlichen Mittelmeeranrainer werden sich im selben Zeitraum mehr als verdoppeln. Die höhere Bevölkerungsdichte läßt in diesen kargen Regionen den Auswanderungsdruck aber überproportional steigen. Wenn das deutsche Volk in seiner Substanz erhalten bleiben soll, müsse jetzt gehandelt werden, so der Wissenschaftler. Der Kinderlosigkeit der Deutschen stehen zudem die gebärfreudigen Gäste gegenüber. Die Einwanderung über den Kreissaal würde das Verhältnis der Deutschen gegenüber den ausländischen Bewohnern ohnehin verschlechtern. In den Großstädten ist dies am ehesten spürbar. Dort sinkt der Anteil der Deutschen unter Vierzig am deutlichsten. Auch ohne massiven Zuzug werden die Deutschen schon 2010 zur Minorität unter Minoritäten. Herwig Birg unternimmt eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Er beweist, daß Zuwanderung ein „Verlustgeschäft“ darstellt. Dies gilt zumindest für die jeweils erste Generation der Immigranten. Der Sozialstaat gibt diesen, überwiegend mittellosen, Ausländern mehr als sie leisten. Nach zehn Jahren hat der Immigrant 4.631 Mark pro Jahr mehr kassiert, als er an Steuern und Abgaben entrichtet hat. Nach 25 Jahren sind es jährlich noch immer 2.603 Mark. Gesellschaftliche Folgekosten aus steigender Kriminalität sind nicht noch einmal in diese Rechnung integriert. Die Alimentierung ist notwendig, weil überdurchschnittlich viele Zuwanderer Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld erhalten. Der unterproportionale Anteil an der arbeitenden Bevölkerung ist auf die niedrige Qualifikation zurückzuführen. 77 von 100 ausländischen Arbeitslosen sind ohne Berufsausbildung. Bei den Deutschen liegt die Quote bei 32. Dieser Trend gilt sogar für die erfolgreichsten unter den Zugezogenen. Der Anteil der Einwandererkinder mit Hochschulreife stagniert seit den neunziger Jahren trotz wachsender Gesamtzahl. Ein sinkendes Qualifikationsniveau sei bei wachsendem Zuzug unumgänglich. Explizit bezieht sich die Analyse auch auf die jüngst veröffentlichte Pisa-Studie. Ökonomische Zwänge machten die Einladung an fremde Völkerscharen notwendig, verkünden Multikulturalisten unisono. Neue Steuer- und Beitragszahler sowie Arbeitskräfte bräuchte die Volkswirtschaft. Langfristig seien die neuen Nachbarn ein Gewinn. Professor Birg widerspricht auch diesen Behauptungen. Einerseits verweist er auf die mikroökonomische Sichtweise der Firmen. Deren Hintergrundmotivation ziele auf billige Arbeitnehmer. Aber auch für die Volkswirtschaft als ganzes bedeute Zuwachs an Menschen und Wirtschaftspotential nicht ein Mehr an Wohlstand, so Birg. Ein größeres Volksvermögen müßte schließlich auch durch eine größere Zahl von Bewohnern geteilt werden. Ein hohes Pro-Kopf-Einkommen ließe sich schließlich mit den geringqualifizierten Arbeitskräften nicht erreichen. Heute liegt das Durchschnittsalter in Deutschland bei 38 Jahren. 2050 beträgt es bei den verbliebenen fünfzig Millionen Deutschen 52 Jahre. Selbst 600.000 Zuwanderer pro Jahr könnten nicht verhindern, daß dann 68 Rentner auf 100 Beitrags- und Steuerzahler kämen. Derzeit sind es nur 39 Ruheständler, deren Lebensabend von 100 jüngeren ermöglicht wird. Einer Studie der Vereinten Nationen zufolge erforderten konstante Altersrelationen schier unvorstellbare 188 Millionen Einwanderer bis zum Jahr 2050. Die Überwindung der permanenten Kinderlosigkeit ist daher von entscheidender Bedeutung. Für Herwig Birg sind es vor allem kinderlose Paare, die den Niedergang verursachen. Fällt die Entscheidung zugunsten von Kindern aus, so seien es meistens mehrere. Familien mit zwei Kindern seien schließlich am zahlreichsten. Das Gutachten fordert daher eine nicht näher definierte „wirksame Familienpolitik“ ein. Die Analyse dient der CSU-Regierung jetzt als intellektuelle Wahlkampfmunition. Das Gutachten versteht sich brisanterweise als Antwort auf den Bericht der, von der Parteifreundin Rita Süssmuth geleiteten, Arbeitsgruppe. Unterschwellig klagt Birg aber auch frühere Regierungen an. Die jahrelange Untätigkeit erklärt er mit einem „Versäumnis der Intellektuellen“. Die nationale Elite ignoriere ihren Irrweg, beklagt sich der Professor. Auch wenn das Gutachten es nicht ausspricht, so legt es doch sogar eine Rückführung bereits Eingereister nahe. Die CSU redet zwar von „nationaler Identität“ und fordert Veränderungen des rot-grünen Gesetzesentwurfs. Ob nach dem Bundestagswahlkampf mehr als vage Korrekturen umgesetzt werden, bleibt dahingestellt.

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