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Fußball-WM und Zeichen setzen: Lieber DFB, jetzt mußt Du die Frauenquote fordern

Fußball-WM und Zeichen setzen: Lieber DFB, jetzt mußt Du die Frauenquote fordern

Fußball-WM und Zeichen setzen: Lieber DFB, jetzt mußt Du die Frauenquote fordern

Häte es vielleicht die Frauenquote gebracht. Die DFB-Spieler Nils Schlotterbeck, Manuel Neuer und Niklas Süle nach der WM-Niederlage gegen Japan.
Häte es vielleicht die Frauenquote gebracht. Die DFB-Spieler Nils Schlotterbeck, Manuel Neuer und Niklas Süle nach der WM-Niederlage gegen Japan.
Häte es vielleicht die Frauenquote gebracht. Die DFB-Spieler Nils Schlotterbeck, Manuel Neuer und Niklas Süle nach der WM-Niederlage gegen Japan. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius
Fußball-WM und Zeichen setzen
 

Lieber DFB, jetzt mußt Du die Frauenquote fordern

Nun auch bei den Orden: Es kommt die Frauenquote. Wie wäre es, auch im Fußball eine zu fordern? Damit könnte Deutschland bei der nächsten WM wieder schöne Zeichen setzten – und verlieren. Eine Glosse.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Nach den Straßennamen, den Aufsichtsratsposten und den Parteitagsdelegierten kommt die Frauenquote jetzt auch für die Verdienstorden. Die hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gestern eingeführt. Ein Mann darf nur noch einen bekommen, wenn mindestens 40 Prozent der Träger Damen sind.

Aber ist das weit genug gedacht? In vier Jahren steht schließlich wieder eine Weltmeisterschaft im Männer-Fußball an. Und noch haben die Deutschen kein Thema, mit dem sie in den USA, Kanada und Mexiko schöne Zeichen setzen, sich so richtig vom Sport ablenken und Stunk machen können. Wie wäre es damit, liebe Politik und lieber DFB, wenn Ihr die Frauenquote für die Herren-Mannschaften fordert?

Damit könnten wir wieder weltweit die Guten sein, wie es Thomas Hitzelsperger gestern so schön sagte. Den Weltmeister-Titel dürfen dann die Bösen unter sich ausspielen; jene niederen Subjekte, die bei einer WM den Sport und nicht die Politik in den Vordergrund rücken. Falls wir uns vor lauter moralischer Ablenkung überhaupt für dieses Turnier qualifizieren. Da aber bei 32 Teilnehmer-Mannschaften sowieso inzwischen fast jeder mitkicken darf, werdet Ihr das trotz all der Mätzchen schon irgendwie hinkriegen.

Trans sollten sie sein oder mindestens lesbisch

Also: Mindestens vier Frauen sollten es schon sein, die das Männer-Trikot überstreifen müssen. Dann erreichen wir wenigstens annähernd die Steinmeier-Quote. Aber bitte nicht irgendwelche Damen, nicht die besten. Denn Leistung ist doch reaktionär. Sie sollten trans sein oder mindestens lesbisch. Ein Migrationshintergrund wäre auch nicht schlecht.

Wenn die anderen Länder da nicht mitmachen, sollte unser Kapitän eine Vulva auf der Binde spazieren führen. Und falls das nicht so richtig gewollt ist, vor dem Spiel die Hand zum weiblichen Geschlechtsorgan formen. Und sich für den ungeheuren Mut feiern lassen. Das kommt weltweit bestimmt kraß gut an.

Aber bitte wieder schön verlieren. Denn einen Sündenbock brauchen wir natürlich auch. Und das werden die furchtbaren Verbände sein, die nicht mit den Frauen spielen wollen. Diejenigen, deren Klassenstandpunkt noch nicht ausgereift ist. Wie jetzt die schlimmen, autochthonen Japaner, die einfach kein Zeichen setzten, sondern nur primitiv dem Ball hinterherjagen mochten.

Lieber DFB, liebe Bundesregierung, wir können das schaffen. Denkt voraus.

Häte es vielleicht die Frauenquote gebracht. Die DFB-Spieler Nils Schlotterbeck, Manuel Neuer und Niklas Süle nach der WM-Niederlage gegen Japan. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius
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