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Die Party geht weiter

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Die Party geht weiter

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Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Familien mit Kindern mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, kennt doch jeder Marketingstratege gleichzeitig die Zahlen, welche die Höhe des durchschnittlichen Taschengeldes Heranwachsender belegen. Und daß auch Eltern aus weniger begüterten Schichten ihren Kindern zumindest zu den bereits wieder herannahenden Festtagen am Jahresende den einen oder anderen Wunsch nach den neuesten Videospielen oder der angesagtesten Kleidung kaum versagen können, ist ebenfalls kein Geheimnis.

Diese Generation zwischen 13 und 20 Jahren ist der Ansprechpartner der Jugendmesse „You“, die an diesem Freitag für drei Tage Jugendliche aus ganz Deutschland in die Messehallen am Berliner Funkturm ziehen wird. Dort werden sie dann an den Ständen von Hunderten von Firmen und Agenturen die neuesten Trends, Produkte und Marken ausprobieren und auch bestellen können. Direkt verkauft wird dagegen nach dem Erfolgsrezept von Messegründer Peter Ebener auf dem Gelände außer Speisen und Getränken nichts. Das ist freilich auch nicht nötig. Wenn der gewünschte PR-Effekt eintritt und neue Käuferschichten angesprochen werden können, sind Firmen und Veranstalter vollkommen zufrieden. 

Als die You 1996 erstmals veranstaltet wurde, wurden rund 90.000 jugendliche Besucher gezählt. Schon damals war aber klar, daß das Konzept gut und ausbaufähig war. Inzwischen kommen jedes Jahr über 300.000 Besucher. Auch der Veranstaltungsort änderte sich: Zunächst in Dortmund beheimat, wurde die Messe ab 2002 nach Essen verlegt. 2004 fand die You in Berlin statt, als auch die Musikmesse Popkomm ihre Zelte in die  Hauptstadt verlegte. Durch diese Verlagerung erhofften die Veranstalter einen weitere Schub nach vorne. Denn Berlin gilt bekanntlich bei Jugendlichen aus ganz Deutschland gerade bei Großveranstaltungen als „hip“ und „trendy“. Und das Berliner Clubleben garantiert, daß auch nach dem täglichen Schließen der Eingangstore zur Messe noch lange nicht Schluß sein muß.     

Hauptattraktion Musik

Neben „viel Fun“ durch „Musik, Games, Stars, Sport, Styling, Sportnews“ bietet die You am gleichen Ort die „Tage der Berufsausbildung“ an. Ausbildungsbetriebe werden auf freie Stellen hinweisen und Informationen für den Berufseinstieg bieten. Zu ihnen zählt auch die Hotel- und Gaststättenschule Schloß Albrechtsberg in Dresden. Dort werden seit 16 Jahren  Fachkräfte im Gastgewerbe ausgebildet. Aber auch Unternehmen aus dem Technologiebereich und der Tourismus-industrie werden auf der You vertreten sein. Gleichfalls werden Hochschulen und Fachhochschulen auf Studienangebote aufmerksam machen. Und natürlich sind Medienagenturen präsent. Wer gleich ins kalte Wasser springen und seine Fähigkeiten testen möchte, hat die Möglichkeit, sich während der Messetage als Reporter zu versuchen und dabei recht ansehnliche Preise zu gewinnen.

Ob diese Angebote aber für die meisten Jugendlichen im Mittelpunkt stehen, ist zu bezweifeln. Denn Hauptattraktion ist bei der You eindeutig die Musik. An allen drei Messetagen wird auf mehreren Bühnen auf einer Fläche von insgesamt über 55.000 Quadratmetern praktisch rund um die Uhr gerockt, gepoppt, gesungen und getanzt.

„Die Party geht weiter“, werben die Veranstalter. Dabei sind am Freitag Lemon Ice, die Hot Banditoz und Justin Martin. Am Samstag werden der Zweitplazierte der letzten „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS)-Staffel, Martin Stosch, und seine drittplazierte DSDS-Kollegin Lisa Bund im Mittelpunkt stehen, die es immerhin inzwischen zu einem durchaus ansprechenden Album geschafft hat und dem Trend trotzen möchte, daß Castingstars später auf dem Markt keine Chance mehr haben. Und am Sonntag werden die Rheinländerin LaFee, die Knabenband US5 und die wiederbelebten No Angels keine größere Mühe haben, auf ein dankbares Publikum zu treffen.

Auch sonst hat in Sachen You das alte Sprichwort: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, eine große Bedeutung. Denn wer zur Jugendmesse kommen möchte, sollte möglichst früh aufstehen und sich auf längere Wartezeiten an den Kassen einstellen. Die vorübergehende Sperrung der Messehallen wegen Überfüllung ist nicht nur nicht auszuschließen, sondern nach den Erfahrungen der  letzten Jahre relativ wahrscheinlich.

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