Alle Netzgemeinschaften werden schnell durch Störenfriede unterwandert. Denn ebenso rasend, wie sich der Erfolg über den Globus verbreitet, multipliziert sich auch die Zahl derer, die sich unter der Verwendung falscher Identitäten dort einschleichen. Diese „Fakesters“ geben bei der Anmeldung als Freunde imaginäre Personen an oder zählen einfach ihre Möbelstücke und Haushaltsgeräte als Bekannte auf, zumal Anmeldungen nur rudimentär geprüft werden. Natürlich tragen derlei Zoten seltsame Früchte: So bekommen diejenigen, die sich die Namen Prominenter angeeignet haben, von naiveren Naturen allerlei obskure Mails. Was sich einerseits ganz unterhaltsam anhört, bedeutet jedoch reichlich Arbeit beim Aussperren für die Betreiber von Friendster. Andererseits identifizieren sich die Fakesters zum Teil sehr stark mit ihren virtuellen Persönlichkeiten im Cyberspace, so daß sie für deren Erhalt auf vielerlei Weise kämpfen und für deren „Menschenrechte“ appellieren. Man könnte inzwischen von einem regelrechten Kleinkrieg sprechen. Jedoch überlegen die Initiatoren bereits, den Service kostenpflichtig zu machen, was den Plagegeistern gehörig die Suppe versalzen dürfte. Weitere Kuriositäten lassen natürlich nicht auf sich warten, denn schon jetzt werden bei eBay die ersten Friendster-Kontakte gehandelt. Außerdem parodiert die Seite Fiendster.com das Ganze mit tiefschwarzem Humor. Übrigens: George W. Bush und Saddam Hussein kennen sich auch nur indirekt über eine einzige Zwischenstation: Donald Rumsfeld. Und was dabei rausgekommen ist, ist ja bekannt, hinterfragstert Euer EROL STERN