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Porträt: Horst Lüning – Vater des Widerstands

Porträt: Horst Lüning – Vater des Widerstands

Porträt: Horst Lüning – Vater des Widerstands

Das Bild zeigt den YouTuber Horst Lüning.
Das Bild zeigt den YouTuber Horst Lüning.
Der YouTuber Horst Lüning in einem seiner Videos: Düstere Prognosen für die deutsche Wirtschaft. Quelle: YouTube Screenshot: JF
Porträt
 

Horst Lüning – Vater des Widerstands

Vom Whisky-Händler zum politischen Mahner – Horst Lüning rechnet auf seinem YouTube-Kanal schonungslos mit der deutschen Wirtschaftspolitik ab und nimmt kein Blatt vor den Mund. Ein Porträt.
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Von Deutschlands bekanntestem Whisky-Händler zu einem Sprachrohr der freiheitlich denkenden Menschen im Land – das ist die Geschichte Horst Lünings: Sein Youtube-Kanal „UnterBlog“ (kurz für Unternehmerblog) hat sich zu einer der beliebtesten kritischen Stimmen des konservativen und liberal-libertären Spektrums gemausert. Der Unternehmer besticht durch seinen unideologisch-pragmatischen Blick auf die politische, wirtschaftliche und technische Entwicklung Deutschlands. Bereits 2012 startete er den Kanal, weshalb Lüning gar als ein Vater des heutigen bürgerlichen Widerstands gelten kann. Woche für Woche beansprucht er dort, die „Geheimnisse der Gesellschaft und Wirtschaft, die von Politik und Medien gerne verschwiegen werden“, zu lüften – ein Versprechen, das mittlerweile fast 270.000 Abonnenten überzeugt.

Ursprünglich studierte der Ingenieur Luft- und Raumfahrttechnik an der TU München, da ihn die Mondlandung seit seiner Kindheit faszinierte. Offen für die Digitalisierung, programmierte der Liebhaber gehobener Spirituosen bereits 1994 – als das Internet für die breite Öffentlichkeit noch Neuland war – die erste deutsche Verkaufsplattform für Whisky, womit er zu den ersten hierzulande gehörte, die sich im Online-Geschäft etablierten.

Lüning sieht die deutsche Wirtschaft „in einer Todesspirale“

Auf seinem Kanal präsentiert sich der heute 67jährige aus dem oberbayerischen Seeshaupt wie ein weiser Onkel oder Großvater, der willig Rat gibt, aber den Fokus auf der Weitergabe von Wissen und Informationen hält, damit der Zuschauer lernt, sich seine eigene Meinung zu bilden. Wichtig ist ihm, nicht Ratschläge und Empfehlungen zu geben, sondern aufzuklären. „Hüten Sie sich vor der unreflektierten, kollektivierten Sicht auf die Geschehnisse durch ihr Umfeld“, warnt Lüning auch in seinem Buch „Allgemeinbildung. Was von Politik und Medien verschweigen wird“ (2022). Das sieht Deutschland politisch auf dem absteigenden Ast und dokumentiert, wie wir uns immer weiter zu einem sozialistischen System entwickeln, das die Freiheit des Einzelnen mehr und mehr einschränkt.

Für die nächsten zehn Jahre prophezeit Lüning gar das Aus der EU, weil „die Akzeptanz der Union“ in der Bevölkerung fraglich sei, da sich Brüssel als „Machtmonster“ zeige, das seine „Gedanken allen Bürgern“ aufdrücke. Auch werde sich „die Todesspirale“, in der sich die deutsche Wirtschaft seit Jahren befindet, weiter beschleunigen. Dazu zähle vor allem der Niedergang unserer Automobil­industrie, in der Lüning selbst lange gearbeitet hat. Verantwortlich dafür sei ein massives Versagen des höheren Managements, das bei allen deutschen Herstellern samt und sonders gefeuert gehöre – ebenso wie das mittlere Management, das nicht den Mut besessen habe, der Führung zu widersprechen.

Anders als so mancher Konservativer macht Lüning jedoch nicht den Schwenk zur E-Mobilität verantwortlich: Vielmehr ist der begeisterte Tesla-Fahrer überzeugt, daß dieser ein „unausweichlicher Siegeszug“ bevorstehe, da sie „physikalisch und vor allem wirtschaftlich auf viel günstigerem Fundament steht als die Verbrennerindustrie“. Und so lautet sein trauriges Fazit, daß es die Deutschen hätten sein können, aber nicht sein werden, die im 21. Jahrhundert die Welt mit Autos beliefern.

Aus der JF-Ausgabe 17/25.

Der YouTuber Horst Lüning in einem seiner Videos: Düstere Prognosen für die deutsche Wirtschaft. Quelle: YouTube Screenshot: JF
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