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Fall Gelbhaar: Falsche RBB-Berichterstattung kommt Gebührenzahler teuer zu stehen

Fall Gelbhaar: Falsche RBB-Berichterstattung kommt Gebührenzahler teuer zu stehen

Fall Gelbhaar: Falsche RBB-Berichterstattung kommt Gebührenzahler teuer zu stehen

24.06.2025, Prenzlauer Berg, Berlin, Auf einem Schild mit dem Logo der Gruenen befindet sich der Schriftzug Stefan Gelbhaar. Ärger für den RBB
24.06.2025, Prenzlauer Berg, Berlin, Auf einem Schild mit dem Logo der Gruenen befindet sich der Schriftzug Stefan Gelbhaar. Ärger für den RBB
Büro von Stefan Gelbhaar (Archiv): Bekommt entschädigung. Foto: picture alliance / ZB | Sascha Steinach
Fall Gelbhaar
 

Falsche RBB-Berichterstattung kommt Gebührenzahler teuer zu stehen

Diese Zahl wollte der RBB lieber geheimhalten: 400.000 Euro muß der Sender wegen erlogener Belästigungsvorwürfe an den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar zahlen. Der Profiteur der parteiinternen Intrige führt heute die Bundespartei.
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BERLIN. Im Fall der falschen Berichterstattung des RBB über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar hat der Sender offenbar eine Entschädigung in Höhe von 400.000 Euro bezahlt. 100.000 Euro kamen direkt vom Sender, weitere 300.000 zahlte eine Versicherung des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders, berichtet die Welt.

Der RBB wollte die Meldung nicht bestätigen und verwies auf eine Stillschweige-Vereinbarung, auf die laut dem Blatt vor allem der Sender selbst großen Wert gelegt haben soll. Der Sender hatte im Dezember 2024 über konkrete Belästigungsvorwürfe gegen den 49jährigen Grünen-Politiker berichtet. Dabei bezog er sich auf eidesstattliche Versicherungen verschiedener Frauen und anonyme Aussagen.

Gelbhaar wollte 1,7 Millionen Euro

Später gab der Sender bekannt, daß eine der Frauen offenbar gar nicht existierte. Vielmehr hatte sich eine grüne Bezirkspolitikerin mutmaßlich als die erfundene Person ausgegeben. Daraufhin löschte der RBB „sämtliche Beiträge, in denen es um konkrete Vorwürfe geht“.  Der Sender gestand ein, daß ihm „ein Fehler unterlaufen“ sei: „Journalistische Standards sind nicht vollumfänglich eingehalten worden“, sagte der damalige Chefredakteur David Biesinger. Der Sender versprach, den Ablauf detailliert zu analysieren und notwendige Schlußfolgerungen zu ziehen.

Gelbhaar wurde wegen der Vorwürfe von seinem Berliner Kreisverband nicht mehr zum Direktkandidaten für den Bundestag gewählt. Profiteur der innerparteilichen Intrige war der damalige Berater von Robert Habeck und heutige Grünen-Chef Felix Banaszak, der an Gelbhaars Stelle in den Bundestag einzog.

Der geschaßte Politiker ging daraufhin auch gerichtlich gegen den Sender vor und forderte 1,7 Millionen Euro Geldentschädigung und Schadensersatz. Mit den nun gezahlten 400.000 Euro ist der Fall juristisch abgeschlossen. (ho)

Büro von Stefan Gelbhaar (Archiv): Bekommt entschädigung. Foto: picture alliance / ZB | Sascha Steinach
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