OFFENBACH. Radikale Islamisten haben am vergangenen Freitag ein Kamerateam der ARD angegriffen und dabei drei Personen verletzt. Die Journalisten wurden vor der Tauheed-Moschee in der Offenbacher Innenstadt attackiert, während sie Hinweisen über radikalisierte Jugendliche nachgingen, die geplant haben sollen, in Syrien gegen die Regierungstruppen zu kämpfen.
Als das Kamerateam vor der Moschee eintraf, um mit dem Imam über die Gerüchte zu sprechen, seien sie „gezielt“ von „jungen Männern“ attackiert worden, teilte der SWR am Montag mit. Ein Reporter wurde mit der Faust ins Gesicht geschlagen und erlitt Prellungen. Ein Kameraassistent berichtete, er sei mehrfach geschlagen und getreten worden. Er mußte nach Angaben des Senders noch an Ort und Stelle notärztlich behandelt werden.
Imam vom Angriff überrascht
Einer der angegriffenen Journalisten sagte, die mutmaßlichen Täter hätten sich schon beim Eintreffen der Reporter „merkwürdig“ verhalten. „Dann kam einer der Männer plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung direkt auf mich zu und schlug auf mich ein.“ Der SWR teilte mit, bei den Angreifern habe es sich um Personen „in muslimischer Bekleidung“ gehandelt.
Der Imam, Taher Nawaz, bestätigte, daß es sich bei den Islamisten um Besucher seiner Moschee handele. „Die Gruppe ist bisher nicht gewalttätig in Erscheinung getreten.“ Der plötzliche Gewaltausbruch habe ihn überrascht. (ho)