BERLIN. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat in der Rede nach seiner Wiederwahl die Programmpolitik der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender kritisiert. Anstatt die konstituierende Sitzung des 17. Bundestages zu übertragen, würden ARD und ZDF lieber Spielfilme und Seifenopern setzen.
„Mit souveräner Sturheit“ stellten die öffentlich-rechtlichen Sender Unterhaltung vor Information, kritisierte Lammert laut der Nachrichtenagentur ddp. Dabei sei das „üppig dotierte Privileg“ ihrem besonderen Informationsauftrag geschuldet. Insofern sei die Programmentscheidung „im wörtlichen Sinne bemerkenswert“, sagte Lammert. ARD und ZDF erhalten jährlich rund sieben Milliarden Euro aus den Rundfunkgebühren.
Lammert war zuvor mit 522 Stimmen als Bundestagspräsident wiedergewählt worden. 66 Abgeordnete stimmten gegen den CDU-Politiker, 29 enthielten sich. (krk)