„Nicht der Islam ist die Gefahr Europas, sondern der Verlust des eigenen kulturellen und geschichtlichen Selbstbewußtseins, das mit seinen pseudoreligiösen Surrogatwerten über kein ethisches Fundament seines Weltverhaltens mehr verfügt.“ Der Philosoph Rudolf Brandner befaßt sich in seiner Essay-Sammlung mit dem politischen Selbstverständnis und der geschichtlichen Verfassung moderner, westlicher Gesellschaften angesichts der islamischen Massenimmigration.
Von Beginn an läßt der Autor keinen Zweifel, daß der realhistorische Schwundprozeß einer Gesellschaft, die sich selbst und ihre gesamte geschichtliche Kultur bis zur Selbstauflösung verleugnet, sich weder rückgängig machen oder nach Belieben anhalten noch dadurch bewältigen läßt, daß behauptet werde, er finde gar nicht statt. Doch lasse sich zumindest der Versuch unternehmen, zu begreifen, was gegenwärtig geschieht und wie sich die Wirklichkeit durch das, was geschieht, verändert.
„Willkommenskultur“ als Symptom
Brandner sieht eine Epoche kollektiv eingeübter Selbstannullierung von Geist, Erfahrung und Realitätswahrnehmung, die im Verein mit dem massenhaften Verlernen grundlegender mentalitätsgeschichtlich ausgerichtete Überlegungen und zivilisatorische Kodizes speziell in Deutschland, letztlich jedoch in ganz West- und Nordeuropa, den fundamentalen kulturellen Gegensatz zwischen westlicher und islamischer Welt kurzerhand ausblendet.
Hatte Karl Lagerfeld die Flüchtlingspolitik Merkels 2017 in einer französischen Talkshow noch mit den lakonischen Worten „Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land zu holen“ kommentiert, und damit die seit 2015 systematisch gewordene illegale Massenmigration auf den Punkt gebracht, so zeigte sich in Deutschland eine völlig infantilisierte „Willkommenskultur“ als Symptom einer fortdauernden Verfallsgeschichte, gepaart mit einem sich immer totalitärer gebärdenden moralistischen Aktivismus.
Mehrheit hält Islam für Bedrohung für Europa
Tatsächlich mußte jedoch bei genauer Beobachtung jedem klar sein, was hier beschleunigt und verschärft wurde: die islamische Landnahme des öffentlichen Raumes, die sukzessive Ausdehnung von No-go-Areas nicht nur für Frauen, Juden und Homosexuelle, der signifikante Anstieg vieler Gewaltdelikte, vom „Messern“ bis zur Gruppenvergewaltigung von jungen Mädchen und polit-religiös motivierten Terroranschlägen.
Es war klar, daß man sich entscheiden mußte, entweder die Rechte und das Leben der eigenen Staatsbürger dem „antirassistischen“ Bestandsschutz von Moslems zu opfern, oder im Rahmen des Rechtsstaats maximalen Assimilierungsdruck auszuüben. Doch statt Maßnahmen wie der Einführung der kopftuchfreien Schule, des Burka-Verbots, des Verbots der Mehrehe und der Betätigung legalistischer Organisationen des Islamismus, erwies sich „die Angst vor dem heiligen Zorn religiös motivierten Beleidigtseins“ als stärker und gab in allen gesellschaftlichen Fragen den Forderungen der muslimischen Migranten unter der Vorgabe der Toleranz nach.
Obwohl eine Mehrheit der Bürger, wie zahlreiche Umfragen belegen, den Islam für inkompatibel mit der geschichtlichen und kulturellen Identität Europas hält, werden in Fabriken, Büros, Schulen und Universitäten Gebetsräume zum täglich fünfmaligen Niederwerfen zur Verfügung gestellt, wird in Kantinen kein Schweinefleisch mehr angeboten, Friedhöfe mit Ausrichtung nach Mekka angelegt, verweigern Moslems Frauen den Handschlag – nicht jedoch den sexuellen Übergriff –, werden Kinderehen, Zwangsverheiratungen und Ehrenmorde zur alltäglichen asozialen Wirklichkeit. ´
Die Realitität wird zur Phobie erklärt
Brandners Fazit: „Im massenpsychologischen Untergrund des Zeitgeistes wirkt ein moralideologischer Druck, der unter dem Banner der „Islamophobie“ alle Realitätswahrnehmung zu subjektiven Verwerflichkeiten erklärt.“ Damit sei nicht mehr die Realität weltweiter islamischer Gewalt, theokratischer Religionstyrannei und ihrer militanten Intoleranz das Übel, sondern ihre negative Wahrnehmung.
Nach jedem Mord, nach jedem Anschlag ergießen sich aus dem Sprechautomaten des politisch-medialen Komplexes nicht nur in Deutschland gebetsmühlenartig Beteuerungen, sich nicht zum Haß verführen zu lassen, sondern alles in universeller Liebe aufzulösen. Doch gehören Wut, Zorn, Haß und Verachtung zu den starken, kathartisch reinigenden Abwehraffekten und zur Selbstachtung des Menschen, wo diese in ihren Grundlagen verletzt wird. Stattdessen überwiegen kollektive Betulichkeiten wie Händchenhalten, Kerzenanzünden, Singen und Beten: „Den Terroristen mit Liebe begegnen“ (Margot Käßmann).