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Berlin-Neukölln: Rattenplage am Hermannplatz – bei Fütterung drohen 25.000 Euro Bußgeld

Berlin-Neukölln: Rattenplage am Hermannplatz – bei Fütterung drohen 25.000 Euro Bußgeld

Berlin-Neukölln: Rattenplage am Hermannplatz – bei Fütterung drohen 25.000 Euro Bußgeld

Eine Ratte sucht im Müll nach Futter. Der Hermannplatz in Neukölln ist ein Paradies für Ratten.
Eine Ratte sucht im Müll nach Futter. Der Hermannplatz in Neukölln ist ein Paradies für Ratten.
Eine Ratte sucht im Müll nach Nahrung (Symbolbild): Der Hermannplatz in Berlin-Neukölln. Fotos: IMAGO / Gottfried Czepluch /// picture alliance/dpa | Michael Brandt.
Berlin-Neukölln
 

Rattenplage am Hermannplatz – bei Fütterung drohen 25.000 Euro Bußgeld

Wegen Seuchengefahr soll ab Juli eine Allgemeinverfügung dabei helfen, den Rattenbefall am Hermannplatz in einem Berliner Problemkiez einzudämmen. Der Mißstand im Multikulti-Viertel Neukölln besteht bereits seit längerem – wer sind die Verantwortlichen?
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BERLIN. Auf dem Hermannplatz im Berliner Multikulti-Viertel Neukölln ist eine Rattenplage außer Kontrolle geraten. Das Bezirksamt erließ zur Bekämpfung des Rattenbefalls eine Allgemeinverfügung, die ab dem 1. Juli in Kraft tritt. Wer gegen die Verordnung verstößt, muß mit bis zu 25.000 Euro Bußgeld rechnen. Der Erlaß greife „angesichts der konkreten Gefahr der Krankheitsverbreitung durch Ratten auf dem Hermannplatz“, heißt es in der Begründung des Bezirksamts.

Die bereits zuvor ergriffenen Maßnahmen gegen das schon länger bestehende Rattenproblem – wie etwa das Auslegen von Giftködern – erwiesen sich „als nicht effektiv, da das Nahrungsangebot für die Ratten zu groß ist“, rechtfertigte das Amt die nun verschärften Maßnahmen.

Alles, was die Ratten anlocken könnte, zum Beispiel das Auslegen von Lebensmitteln oder die ordnungswidrige Entsorgung des Hausmülls, ist deshalb streng untersagt. Auch „Vögel oder andere Tiere (zum Beispiel Haustiere) dürfen nur derart gefüttert werden, daß ein Herankommen von Ratten an die Futterstelle oder an herfallendes Futter nicht möglich ist“, appellierte die Behörde.

Amt warnt vor Gesundheitsgefährdung

Im Amtsblatt heißt es, „in Berlin sind vornehmlich Wanderratten verbreitet. Sie können über 100 Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen“. Neben der von ihnen ausgehenden Gefahr als Krankheitsüberträger wie von Cholera, Hepatitis oder Tuberkulose sind die Gesundheitsschädlinge als „Überträger von Tierseuchen bedeutsam“, warnten die Gesundheitsexperten. „Hierzu zählen Maul- und Klauenseuche, Schweine- und Geflügelpest.“

Zudem verunreinigen die Nager mit ihrem Urin und Kot Lebensmittel und Tierfutter, was den Betrieb des wochentags stattfindenden Markts gefährden könnte. Ein Anwohner äußerte sich gegenüber der BZ angewidert und sieht die Schuld bei den Markthändlern: „Die Ratten sind eklig. Es ist nicht richtig, daß Marktleute ihre Kisten oft ohne Abdeckung auf den Boden stellen.“

Hermannplatz-Bewohner alarmierten Behörden

Auch das Bezirksamt sieht „durch die unmittelbare Nähe zu vielen Menschen und offenen Lebensmitteln“ eine Gefahr für Krankheitsübertragungen. Der zunehmend starke Befall am Hermannplatz sei durch die Sichtung zahlreicher Rattenlöcher und Beschwerden von Anwohnern festgestellt worden.

Ob diese wiederum selbst für die Plage verantwortlich sind, ist unklar. Der Ort ist „durch die zahlreichen Umsteigemöglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel ein stark frequentierter Platz“, heißt es im Bezirksblatt.

Der nach Hermann dem Cherusker benannte Stadtplatz liegt im Norden des migrantisch geprägten Ortsteils Neukölln des gleichnamigen Bezirks und ist regelmäßiger Austragungsort von pro-palästinensischen Demonstrationen. Etwa 36 Prozent der dort wohnhaften Personen sind Ausländer – im übergeordneten Bezirk Neukölln sind es rund 29 Prozent. Circa 23 Prozent der dort lebenden Deutschen haben einen Migrationshintergrund. Deutsche ohne Migrationshintergrund sind mit etwa 48 Prozent die Minderheit. (rsz)

Eine Ratte sucht im Müll nach Nahrung (Symbolbild): Der Hermannplatz in Berlin-Neukölln. Fotos: IMAGO / Gottfried Czepluch /// picture alliance/dpa | Michael Brandt.
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