PARIS. Eine zweite mutmaßlich intersexuelle Boxerin hat bei den Olympischen Spielen in Paris Gold in der Federgewichtsklasse gewonnen. Am Samstagabend setzte sich Lin Yu-ting aus Taiwan mit einem 5:0-Punktsieg gegen ihre polnische Kontrahentin Julia Szeremeta durch.
Sowohl Lin als auch die algerische Weltergewicht-Goldsiegerin Imane Khelif wurden bei den Weltmeisterschaften 2023 des Amateursportverbandes International Boxing Association (IBA) wegen eines nicht bestandenen Geschlechtstests ausgeschlossen. Grund dafür waren überhöhte Testosteronwerte sowie festgestellte XY-Chromosomen. „Ich habe in dieser Sache ein reines Gewissen“, sagte die Taiwanesin der Nachrichtenagentur CNA.
Khelif kündigt Klagen wegen „Schikane im Netz“ an
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) trennte sich aufgrund von Intransparenz- und Korruptionsvorwürfen vom IBA und ließ anschließend die beiden Boxerinnen ohne einen Geschlechtstest bei den Spielen in Paris antreten. Den Betroffenen warfen viele Sportler, Prominente und Publizisten vor, als biologische Männer gegen Frauen konkurrieren zu wollen.
Nun stellte Khelif vor diesem Hintergrund eine Strafanzeige gegen „Schikane im Netz“. „Alles, was man über mich in den sozialen Medien sagt, ist unmoralisch. Ich will die Meinungen von Menschen in der ganzen Welt ändern“, teilte die Algerierin der Nachrichtenagentur Reuters mit. (kuk)