Ein wenig empört scheint der kleine Greifvogel in die Kamera zu blicken. Dabei sollte das Federtier doch dankbar sein. Denn wenn das Auge des Gesetzes nicht auch noch so ein gutes Ohr hätte, dann würde dieses Turmfalkenbaby jetzt nicht mehr leben …
Es ist Sonntagmorgen, kurz nach 10 Uhr. Plötzlich wird die Ruhe in Hockenheim durch ein lautes Vogelgekreische unterbrochen. Direkt vor dem Fenster des Polizeireviers. Ein Beamter schaut daraufhin aus dem Fenster, auf der Suche nach dem Schreihals. „In diesem Augenblick sah er einen Jungvogel, der von einem gegenüberliegenden Gebäude auf die Zähringer Straße herabstürzte“, schildert Polizeihauptkommissar Philipp Kiefner vom Polizeipräsidium Mannheim die Szene. Und es droht Ungemach. Denn das Vogelgeschrei ist nicht nur dem Beamten zu Ohren gekommen.
Polizist reagiert blitzschnell
„Als er dann bemerkte, daß sich eine Katze, die augenscheinlich durch die Vogelrufe angelockt worden war, dem Vogel näherte, handelte der Polizeibeamte sofort“, so Kiefner. „Er packte seine Handschuhe und stürmte zu dem am Boden liegenden Vogel.“ Der Beamte konnte das Tier bergen und in die Sicherheit des Polizeireviers bringen. „Von dort ging es dann für den Vogel, ganz vorsichtig und gut in einer Box untergebracht, zur Greifvogelwarte.“
Die Experten stellten fest, daß es sich um einen knapp sechs Wochen alten Turmfalken handelte. „Glücklicherweise blieb der streng geschützte Vogel trotz seines Sturzes unverletzt und befindet sich nun in guten Händen“, so Kiefner.