HOLLYWOOD. Die Akademie des Filmpreises Oscar hat angekündigt, Nominierungen für die Auszeichnung „Bester Film“ künftig an einen Diversitätszwang zu knüpfen. Damit Filme für den Preis überhaupt in Betracht gezogen werden, müssen sie ab 2024 mindestens zwei Vielfalts-Kriterien erfüllen, teilte das Institut am Mittwoch mit.
Die Akademie nannte hierfür vier Kategorien. Beispielsweise könnten ein Haupt- oder ein wichtiger Nebendarsteller einer ethnischen oder sexuellen Minderheit angehören. Auch die Einhaltung einer Diversitätsquote qualifiziere zu einer Nominierung. Demnach müßten 30 Prozent der Zweitrollen an „unterrepräsentierten Gruppen“ vergeben werden.
Oscar-Akademie will „entscheidende Rolle“ sein
Die „Vielfalt“ könne überdies durch inhaltliche Aspekte zum Ausdruck kommen, etwa indem sich die Handlung um das Leben von Frauen, Schwarzen, Menschen mit Behinderungen oder Transgender drehe. Zudem könnten die Macher die Diversitätsbedingung auch durch die Einstellung von „unterrepräsentierten Minderheiten“ bei der Filmproduktion sicherstellen.
Die Filmindustrie müsse sich der Darstellung der „vielfältigen weltweiten Bevölkerung“ öffnen, auch hinsichtlich des Publikums, das sich mit den Filmen identifiziere. „Die Akademie fühlt sich verpflichtet, dabei eine entscheidende Rolle zu spielen“, betonte der Ausschuß.
Auch das Filmfestival Berlinale hatte Ende August angekündigt, Diversität und Gleichberechtigung im Film zu fördern und dafür die Geschlechterkategorien bei der Preisverleihung abzuschaffen. Der Bundesverband Schauspiel hatte kritisiert, daß dies eine Gleichberechtigung nur erschwere und Geschlechter stattdessen sichtbarer gemacht werden sollten. (zit)