BERLIN. Seit Jahren nimmt die Zahl von kriminellen Zigeunerbanden in Berlin zu. Mittlerweile gibt es nach Angaben des Berliner Senates in der Hauptstadt 49 Immobilien, die fast ausschließlich von Rumänen und Bulgaren bewohnt werden. Die meisten davon sind Sinti und Roma. In mehreren der betroffenen Häuser gibt es demnach große Probleme mit Kriminalität, Rattenbefall und Müll, berichtet der Tagesspiegel.
Derzeit wird in Berlin vor allem über ein Haus im Bezirk Tempelhof-Schöneberg diskutiert, in dem bis zu 200 Zigeuner und einige wenige Altmieter leben sollen. Seit Beginn des Jahres gab es dort bereits mehr als 140 Polizeieinsätze. Zuletzt stürmte ein Spezialeinsatzkommando das Haus, um den Streit zwischen zwei Roma-Sippen zu beenden. Die Alteigentümer werfen dem Hausbesitzer vor, die Rumänen zu nutzen, um sie aus dem Gebäude zu vertreiben und dann höhere Mieten verlangen zu können.
Innensenat: Kein „kriminalitätsbelasteter Ort“
Nach Angaben der Berliner Zeitung traut sich die Polizei mittlerweile nicht mehr allein auf das Grundstück. Demnach soll es die Anweisung gegeben haben, daß einzelne Funkstreifen erst auf Verstärkung warten müssen, bis sie dem Notruf folgen.
Die Forderung der Grünen-Stadträtin Sibyll Klotz, das Haus und die Umgebung zum „gefährlichen Ort“ zu erklären, lehnte der Senat unterdessen ab. „Die Voraussetzungen für die Einstufung als kriminalitätsbelasteter Ort liegen nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei jedoch nicht vor“, sagte Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU). (ho)