HAMBURG. Der Volksmusiker Heino wehrt sich gegen Nazi-Vorwürfe des Sängers Jan Delay. „Ich bin in meinem Leben ja schon viel beschimpft und beleidigt worden, aber was sich dieser Herr herausnimmt, ist eine Unverschämtheit. Ich habe meinen Rechtsanwalt beauftragt, mit allen rechtlichen Mitteln gegen Herrn Delay vorzugehen“, sagte Heino, der eigentlich Heinz Georg Kramm heißt, der Bild-Zeitung.
Hintergrund ist ein Interview Delays mit der österreichischen Zeitung Die Presse. Darin empörte er sich, daß der Volksmusikstar im vergangenen Jahr einen seiner Titel nachgesungen hatte. „Alle sagten plötzlich: Ist doch lustig, ist doch Heino. Nee, das ist ein Nazi.“ Konkret warf er ihm vor, während der Apartheid in Südafrika aufgetreten.
Heino will Geldentschädigung spenden
Auch Heinos Musik stieß bei Delay auf wenig Gegenliebe: „‘Schwarzbraun ist die Haselnuß’, Soldatenlieder. Es ist schrecklich, wenn so jemand einen Song von dir singt.“ Zugleich betonte der Hamburger Sänger, er habe sich früher „scheiße“ gefühlt, wenn „Soldaten oder Polizisten“ seine Lieder gut gefunden hätten.
Heinos Rechtsanwalt, Ulrich Poser, stellte Strafanzeige wegen des Verdachts der Beleidigung, übler Nachrede sowie Verleumdung. Eine eventuelle Geldentschädigung will Heino spenden. In der Vergangenheit hatte er immer wieder betont, daß er die Apartheid in Südafrika abgelehnt habe. (ho)