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Marc Jongen, ESN Fraktion

Politische Korrektheit: Sexismus-Vorwürfe: Hochschule stört sich an Liebesgedicht

Politische Korrektheit: Sexismus-Vorwürfe: Hochschule stört sich an Liebesgedicht

Politische Korrektheit: Sexismus-Vorwürfe: Hochschule stört sich an Liebesgedicht

Alice_Salomon_Hochschule_Berlin
Alice_Salomon_Hochschule_Berlin
Die Alice Solomon Hochschule in Hellersdorf Foto: wikimedia/ Auto1234 CC 3.0
Politische Korrektheit
 

Sexismus-Vorwürfe: Hochschule stört sich an Liebesgedicht

An der Berliner Alice Salomon Hochschule sorgt ein angeblich sexistisches Gedicht an einer Hausfassade für Empörung. Der Asta hat sich in einem offenen Brief an den Rektor Uwe Bettig über das Gedicht beschwert, das seit 2011 die Mauern der Hochschule ziert. Die Studenten sind der Meinung, Frauen würden dadurch zu bewunderungswürdigen Objekten degradiert.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. An der Berliner Alice Salomon Hochschule sorgt ein angeblich sexistisches Gedicht an einer Hausfassade für Empörung. Der Asta der Hochschule im Oststadtteil Hellersdorf hatte sich in einem offenen Brief an den Rektor Uwe Bettig über das auf Spanisch verfaßte Gedicht beschwert, das seit 2011 die Mauern der Hochschule ziert, berichtet die B.Z.

Übersetzt heißt es in „Avenidas“: „Alleen. Alleen und Blumen. Blumen. Blumen und Frauen. Alleen. Alleen und Frauen. Alleen und Blumen und Frauen. Und ein Bewunderer.“ Es stammt von dem oberfränkischen Dichter Eugen Gomringer, der 2011 den Poetik-Preis der Hochschule erhielt.

„Degradierung zu bewunderungswürdigen Objekten“

Es stehe nicht nur in einer „klassisch patriarchalen Kunsttradition, in der Frauen* ausschließlich die schönen Musen sind, die männliche Künstler zu kreativen Taten inspirieren“, sondern erinnere „zudem unangenehm an sexuelle Belästigung, der Frauen* alltäglich ausgesetzt sind“, moniert der Asta in dem Brief.

Das Gedicht wirke „wie eine Erinnerung daran, daß objektivierende und potentiell übergriffige und sexualisierende Blicke überall sein können“. Der Asta befürchte für Frauen angesichts des Gedichts eine „Degradierung zu bewunderungswürdigen Objekten im öffentlichen Raum, die uns Angst macht“.

Hochschulleiter Bettig gesteht im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, daß er sich gegen die Neugestaltung der Fassade ausgesprochen habe. Auf die Frage, ob er die Haltung des Astas teile, daß die Zeilen Gomringers bei Frauen zu „Angst vor Übergriffen“ führten, sagte Bettig: „Nein, in keinster Weise.“ Dennoch nehme man „die Rückmeldung von Studierenden sehr ernst, insbesondere dann, wenn sich Personen diskriminiert fühlen“.

 Online-Abstimmung soll Entscheidung bringen

Noch hofft Bettig auf einen Kompromiß. Dieser sehe vor, „das Gedicht zu erhalten und die Kritik daran in künstlerischer Form zur Geltung zu bringen, das Gedicht also in einen Kontext zu setzen“. Noch bis zum 15. Oktober können Vorschläge für eine Neugestaltung der Fassade eingereicht werden, über die die Studenten und Mitarbeiter dann in einer Online-Abstimmung entscheiden sollen. Als das Liebesgedicht 2011 dort angebracht worden war, wurde die Hochschule noch von einer Frau geleitet. (tb)

Die Alice Solomon Hochschule in Hellersdorf Foto: wikimedia/ Auto1234 CC 3.0
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