BERLIN. Die Deutsche Bahn will künftig stärker gegen Anglizismen vorgehen. So solle das „Prinzip einer möglichst durchgängigen Verwendung der deutschen Sprache“ in den neuen Leitlinien verankert werden. Die Verwendung von Anglizismen solle möglichst „eingegrenzt“ werden, berichtet die Welt.
Dazu wurde ein Glossar mit 2.200 Begriffen erstellt, mit dessen Hilfe die Bahn-Mitarbeiter ihren alltäglichen Sprachgebrauch kritisch unter die Lupe nehmen könnten, sagte ein Bahn-Manager. Ziel sei es, die „inflationäre Verwendung englischer und scheinenglischer Begriffe zu bremsen“.
ICE bleibt „Intercity-Expreß“
„Wir vermeiden Begriffe wie ‘Highlights’ für herausragende Leistungsaspekte, und ‘Hotlines’ wurden im Zuge dieses Prozesses zu ‘Service-Nummern’“, sagte ein Bahnsprecher. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte bereits 2009 den Kampf gegen das „Denglisch“ aufgenommen und 111 englisch anmutende Ausdrücke aus dem im Schriftverkehr seines Ministeriums angeprangert.
Der ICE („Intercity-Expreß“) soll jedoch nicht umbenannt werden. „Hier läßt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen“, sagt der Verkehrsminister. Die Deutsche Bahn steht bereits seit Jahren in der Kritik von Sprachschützern. 2007 war der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn vom Verein Deutsche Sprache zum „Sprachpanscher“ des Jahres gekürt worden. Mehdorn war bereits der zweite Bahnchef, der diesen Spottpreis erhielt. (ho)