BERLIN. Der Deutsche Kulturrat hat sich für eine stärkere Beteiligung von Türken am kulturellen Leben in Deutschland ausgesprochen. Nach fünfzig Jahren Einwanderung aus der Türkei müsse es endlich darum gehen, die Menschen mit einem türkischen Hintergrund stärker an Kunst und Kultur teilhaben zu lassen, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann am Dienstag in Berlin.
Auch Türken unterstützen mit ihren Steuergeldern die öffentlich geförderte Kulturarbeit. Insofern seien es keine Almosen und auch keine besonders gute Tat, wenn überlegt werde, „wie Menschen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, die bislang öffentlich finanzierte Kultur- und Bildungseinrichtungen kaum nutzen, stärker einbezogen werden können“, betonte Zimmermann.
Versachlichung der Zuwanderungsdebatte
Hintergrund der Forderung ist der 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens für Gastarbeiter zwischen Deutschland und der Türkei am 30. Oktober 1961. Aus diesem Anlaß hat der Deutsche Kulturrat gemeinsam mit der Türkischen Gemeinde in Deutschland ein zwölfseitiges Dossier mit dem Titel „50 Jahre türkische Migration“ herausgegeben. Mit diesem beabsichtige man eine „Versachlichung der Debatte über das Zusammenleben in Deutschland“.
Das Dossier solle „die kulturelle Vielfalt in Deutschland aufzeigen und Gespräche über das Miteinander in unserem Land anregen“. Zugleich wolle man dazu beitragen, „Vorbehalte und Ängste gegenüber dem vermeintlich Fremden abzubauen“. (dsr)