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Viele Völker, üppige Natur

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Schneebedeckte Berge, Urwälder und Flußtäler mit tropischer Vegetation: Yunnan, im Südwesten Chinas gelegen, ist nicht nur durch eine sehr große Artenvielfalt geprägt, sondern auch die Provinz Chinas mit der höchsten ethnischen Diversität. Fast vierzig Prozent der Bevölkerung gehören ethnischen Minderheiten und über zwei Dutzend verschiedenen Völkern an. Da Yunnan zudem an Tibet und im Süden an Vietnam, Laos, und Myanmar (Burma) grenzt, gilt es bei der Führung in Peking als politisch brisante Region. Thomas Effert, Professor für Pharmazeutische Biologie mit einem Schwerpunkt auf Traditioneller Chinesischer Medizin, und seine Frau Monika erzählen in ihren Reiseerlebnissen von Kultur und Alltag der zumeist verstreut in dem durch zahlreiche Hochgebirgskämme kleinräumig unterteilten Land lebenden Volksgruppen und von der faszinierenden Natur – so leben in Yunnan die letzten 250 wilden Elefanten Chinas, die unter strengem Naturschutz stehen – zwischen dem Leben spendenden Yangzi-Fluß und dem nebelverhüllten Wolkenberg. Yunnan war laut chinesischen Quellen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. Königreich – bis 1253 die Mongolen einfielen. Wenige Jahre später erfolgte die endgültige Angliederung an China, der chinesische Bevölkerungsanteil wuchs nun schnell an, doch blieb der Süden der Provinz weitgehend autonom. Die Entwicklung des chinesischen Währungssystems, der Teeanbau – der bekannte Pu-Erh-Tee stammt aus Yunnan – und die Seidengewinnung, aber auch uralte Handelswege wie die berühmte Tee-Pferde-Straße, die bis in die Gegenwart für den regionalen Handel bedeutsam ist, banden die Region ans Reich der Mitte. Innere Unruhen, die China im 19. Jahrhundert erschütterten, machten aber auch vor Yunnan nicht halt. Muslimische Aufstände brachten schließlich einen Sultan an die Macht, indes eroberten die Kaiserlichen Yunnan 1872 zurück. Eine Million Menschen kamen während dieses Aufstands ums Leben, und auch in den folgenden Jahrzehnten kam die Provinz nie ganz zur Ruhe. Die archaischen Volksreligionen und der vergleichsweise junge Buddhismus werden heute von einem expandierenden Islam bedroht. Groß war auch Yunnans Bedeutung während des japanisch-chinesischen Krieges von 1937 bis 1945 sowie des Langen Marsches von Maos Roter Armee. Das heutige Yun-nan spielt indes wegen der Vielfalt an Heilkräutern eine große Rolle für die Traditionelle Chinesische Medizin. Monika und Thomas Effert: Zwischen Wolkenberg und Schamanen. Yunnan. Chinas bezaubernder Südwesten. Horlemann Verlag, Bad Honnef 2008, broschiert, 200 Seiten, 14,90 Euro

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