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Aus dem Dunkel der Geschichte

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Aus dem Dunkel der Geschichte

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Karfunkel, die im 16. Jahrgang sechsmal jährlich mit einem Umfang von jeweils 130 Seiten erscheinende „Zeitschrift für erlebbare Geschichte, Reenactment und Histotainment“, befaßt sich in ihrer aktuellen Ausgabe (April/Mai 2009) als Schwerpunktthema mit der „Welt des Mythos und der Mythologie“. Während der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung von sogenannten „Archetypen“ sprach, also Motiven, die in allen Kulturen und über alle Zeiten hinaus wiederkehren und Erbe eines „kollektiven Unterbewußtseins“ sind, gelang es den Menschen in einer Epoche jenseits der Technik und aller wissenschaftlichen Erklärungen, eine fundierte und zumal zeitlose Antwort auf die großen Fragen des Lebens zu geben.

Dementsprechend lassen sich Mythen bestimmten Themengebieten zuweisen: der Schöpfung, der Beschaffenheit von Welt und Kosmos, den Gründen für Leben und Tod, dem Entstehen einer sozialen Ordnung, dem Helden, der diese schafft oder bewahrt, dem Übernatürlichen, Göttern, Geistern und Dämonen, dem Reich der Tiere und Pflanzen und schließlich den kosmischen Katastrophen, vornehmlich dem Untergang der Welt. Als unsterbliche Sinnbilder unserer Träume, Ängste, Hoffnungen, Freuden und Sehnsüchte schweben die Mythen so über dem Alltag und erklären ihn zugleich. Damit fügen sie sich endlich den tiefsten inneren Vorstellungen eines jeden Menschen.

Ein weiterer Beitrag beschreibt anschaulich Leben und Wirken des Apostels Paulus von Tarsus. Zunächst ein Eiferer für das jüdische Gesetz und unermüdlicher Gegner und Verfolger der jungen christlichen Gemeinde, wurde er durch sein „Damaskus-Erlebnis“, der Begegnung mit dem strahlenden Licht Christi, zum begeisternden Missionar, Prediger und Gründer zahlreicher Gemeinden wie Korinth, Philippi und Thessalonich, die nun selbst zu wichtigen Missionsstützpunkten wurden. Die Behauptung, daß ohne Paulus’ rastlose und aufopfernde Missionstätigkeit das Christentum nicht zu einer Weltreligion geworden wäre, ist daher in der Tat nicht ganz von der Hand zu weisen.

Eher gruselig liest sich dagegen ein Text über den berühmt-berüchtigten Serienmörder „Jack the Ripper“ im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Niemals gefaßt und auch nicht identifiziert – wobei die Liste der Verdächtigen von Lewis Carroll über Sir William Gull, den Leibarzt der englischen Königin, bis zu Prinz Albert Victor, den ältesten Sohn des späteren Königs Eduard VII., reichte –, gibt er immer noch zahllosen Gerüchten um seinen Fall Nahrung. Dreizehn Verfilmungen, unzählige Sachbücher und Romane, Hörspiele und Musicals winden ständig neue Legenden, indes Scotland Yard bis heute nicht einmal die genaue Anzahl seiner Opfer bestimmen kann. So soll es neben den „kanonischen fünf“ noch ein Dutzend weitere Opfer gegeben haben. Und dabei war der Ripper wahrscheinlich nur wenige Monate aktiv, bevor er endgültig ins Dunkel der Geschichte abtauchte. Seine Faszination, und damit die des abgrundtief Bösen, ist jedoch nach wie vor ungebrochen.

Anschrift: Karfunkel-Verlag. Marienhöhe 1, 74706 Osterburken. Das Einzelheft kostet 6,90 Euro, das Jahresabo 37 Euro. Internet: www.karfunkel-shop.de

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