Gegründet wurde die viermal jährlich erscheinende Literatur-Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter 1961 an der Technischen Universität Berlin. Ihr Titel war damals identisch mit dem von Walter Höllerer gegründeten Institut. Dessen Gliederung spiegelte sich lange in den verschiedenen Abteilungen der Zeitschrift: Sprache und Sprachanalyse, neue Medien, Buch und Leser, Literatur und Kritik. Mit der Zeit gab „Spr.i.t.Z.“ – wie die Zeitschrift von ihren Freunden und Lesern liebevoll genannt wird – jedoch ihre rein theoretische Orientierung auf und entwickelte unter der Herausgeberschaft von Walter Höllerer, Norbert Miller und Joachim Sartorius jenes geistige Konzept, das sie bis heute auszeichnet: eine Verbindung von Literatur, Literaturwissenschaft und Essayistik auf hohem intellektuellen Niveau, die aber durchaus nicht nur für Literaturwissenschaftler verständlich ist. Mit der Veröffentlichung literarischer Texte, Essays und Untersuchungen zur Sprache und Literatur der Gegenwart, hat sich „Spr.i.t.Z.“ in den nunmehr über vierzig Jahren ihres Bestehens zu einer der bedeutendsten Literaturzeitschriften des gesamten deutschsprachigen Raumes entwickelt. Dazu gehört auch, daß sie neben herausragenden Texten und anspruchsvollen Fotografien einen guten – vor allem aber entschieden anti-ideologischen – Überblick über das kulturelle und literarische Geschehen unserer Gegenwart vermittelt. Dabei reicht ihr Themenspektrum bis hin zu fundierten Beiträgen aus der Stadtplanung und Architekturtheorie, der Kultursoziologie und der angewandten Sprachphilosophie. Politische Essays und Texte, die sich intensiv mit der Transformation von Sprache und Literatur und den Wirklichkeitserfahrungen durch neue Medien wie dem Internet befassen, sind inzwischen wesentlicher Bestandteil eines jeden Heftes. Sie stehen hier gleichberechtigt neben Beiträgen zur aktuellen deutschen und internationalen Literatur und ihrer Diskussion in der Literaturwissenschaft. So sind Autoren wie Durs Grünbein, Reinhard Jirgl, Marcel Beyer, Burkhard Spinnen und Hans-Ulrich Treichel regelmäßig in der Zeitschrift vertreten. Zugleich werden aber auch Werke ausländischer Schriftsteller wie György Dalos, Richard Swartz, Homero Arodjis und Vladimir Sorokin in Erstübersetzungen vermittelt. Jede Ausgabe hat ihr eigenes Schwerpunktthema. Beispielsweise „New York im September 2001“, „Übersetzen als geistige Migration“, „European Transfer – Europa im Blick amerikanischer Schriftsteller“ (mit Texten von Louis Begley, Valery Wilson Wesley, Robert Coover und Stewart O’Nan), „Literatur im elektronischen Zeitalter“, „Europäische Schriftsteller und ihre Wahrnehmungen zu Deutschland“ und „Peter Huchels Spuren“. Als Markenzeichen von Sprache im technischen Zeitalter gilt jedoch die von Mitherausgeber Joachim Sartorius betreute Abteilung „Auf Tritt die Poesie“, in der regelmäßig ein zeitgenössischer Lyriker mit deutschen Erstveröffentlichungen und einem einführenden Essay vorgestellt wird. SH-Verlag. Osterather Str. 42, 50739 Köln. Einzelheft: 11 Euro, Jahresabo: 44 Euro. Internet: www.spritz.de