Medien sprechen von der „Fußball-Revolution in Holland“. Der niederländische Verband (KNVB) verkündet sogar, es sei ein „historischer Moment für den Amateurfußball auch weltweit“. Ab der nächsten Spielzeit dürfen in den Amateurligen des Landes Frauen gemeinsam mit Männern in einem Team spielen.
Der KNVB entscheide sich bewußt für „Diversität und Gleichstellung“, sagte der für den Amateurfußball zuständige Direktor beim KNVB, Jan Dirk van der Zee. Das klingt ganz genau so konstruiert, wie es wohl tatsächlich ist.
Wenn van der Zee Fans und Sportreporter wissen läßt: „Wir wollen, daß Mädchen und Frauen auf der Grundlage ihrer Qualitäten und eigenen Ambitionen einen passenden Platz in der Fußball-Landschaft finden“, müßte man erwidern, daß Frauen und Mädchen einen solchen Platz schon hatten: nämlich in den Frauen- und Mädchen-Teams der Vereine. Was die Qualitäten der weiblichen Kicker angeht, hatte sich dieser Platz bisher jedenfalls als der absolut richtige erwiesen.
Damenteams unterliegen Jugendmannschaften
Daß die Ambitionen einiger Spielerinnen mitunter stark von ihren tatsächlich meßbaren Qualitäten abweichen, dürfe mittlerweile eigentlich auch der Letzte begriffen haben. Immer wieder gab es verzweifelte Versuche, die dazwischen klaffende Diskrepanz abzuschütteln. Immer wieder sind diese Versuche kläglich gescheitert.
So endete bereits im Jahr 2002 eine Partie zwischen der B-Jugend des VfB Stuttgart und der deutschen Frauen-Nationalmannschaft mit einem klaren 3:0-Sieg für die 14- bis 16jährigen Knaben. 2012 verloren die „Löwinnen“ vom FCR 2001 Duisburg, immerhin mehrfacher Vizemeister in der Bundesliga der Damen und Pokalsieger, gegen die Jungs der U15 von Fortuna Düsseldorf mit einem krachenden 11:0.
Das sind nur zwei von unzähligen Beispielen, in denen eine Frauenmannschaft von einer Jungenmannschaft förmlich vorgeführt wurde. Trotzdem werden die Stimmen immer lauter, die für Spielerinnen auf diesem vergleichsweise niedrigen Leitungslevel die gleiche Bezahlung fordern, wie sie beispielsweise der Top-Torjäger der Fußballbundesliga, Robert Lewandowski, bekommt.
Was heißt das für Hollands Pokalwettbewerb?
Doch die Vorkämpfer des Frauenfußballs sind unerschütterlich. Da können auch Experten vom Schlage eines Bernd Schröder, immerhin langjähriger Trainer des Frauen-Bundesligisten Turbine Potsdam, oder die ehemalige Spielerin und jetzige Trainerin bei RB Leipzig, Katja Greulich, widersprechen, es kümmert sie nicht. Das Argument der Experten, daß Männer- und Frauenfußball nicht vergleichbar seien und es sich dabei im Grunde um zwei verschiedene Sportarten handele, wird erfolgreich ignoriert.
Nun also die Idee mit den gemischten Amateur-Teams in den Niederlanden. Jetzt könnte man sagen, daß es doch auf so einem niedrigen Niveau möglich sein müßte, daß die Frauen mit den Männern mithalten. Aber selbst dann könnten natürlich nur die besten Frauen mit den männlichen Amateuren mithalten, was vermutlich nicht das Zeichen in Sachen „Gleichheit“ aussenden würde, das den Initiatoren der gemeinsamen Mann-Frauschaften vorschwebt.
Richtig lustig könnte es aber werden, wenn die Frauen im Team auch im Pokal ran dürften. Da könnten sie dann rein theoretisch bereits ab der nächsten Spielzeit bei Pokalspielen auch auf die Spitzenteams von Ajax Amsterdam oder PSV Eindhoven treffen. Sollten sie diese dann schlagen, hätten die Damen natürlich die gleiche Bezahlung verdient wie die internationalen Spitzenmänner.