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Die Verurteilung

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Gegen Mittag kamen die Feinde. Rechtzeitig waren die Dörfler in die Bergwälder geflohen. Als die Eindringlinge die Häuser plünderten und die Speicher in Brand steckten, fanden sie bei seinem Holzhaus den alten, schwerhörigen Dombrowski, der, wie immer im Herbst, seine Apfelbäume beschnitt. Er stand im verschlissen karierten Hemd zittrig auf der Leiter, die Drahtbrille tief auf der Nase und die Zunge durch den Mundwinkel gespitzt, schnitt mit seinem krummen Messer die wilden Triebe aus der Baumkrone, ließ sich dabei Tabaksaft über das Kinn laufen und bestrich die Schnittstellen der Äste sorgsam mit Wachs. Die Flüchtenden mußte er übersehen, ihr Geschrei in seiner Taubheit überhört haben. Verwandte, die ihn warnen konnten, gab es nicht mehr.

Die Plünderer riefen ihn vom Zaun aus mehrmals rüde an, aber der taube Greis, in seine Arbeit vertieft, bemerke sie nicht. Er wechselte mit seiner Leiter sogar brabbelnd zum nächsten Baum und trat mit den Holzlatschen täppisch nach der Ziege, die ihm, dort angebunden, im Weg stand. Das amüsierte die Banditen. Sie verhöhnten ihn, wollten den schwachen Alten aber nicht von der Leiter hauen, hieben sich schließlich lachend die Schenkel, riefen ihm noch einen witzigen Gruß zu und ließen ihn und sein Haus in Frieden.

Die Männer ballten die Fäuste in ihren Taschen

In der Dämmerung kehrten die Bewohner zurück. Die Weiber kreischten, und die Männer ballten die Fäuste in ihren Taschen. Irgend jemand bemerkte, daß das Haus des alten Dombrowski gänzlich unversehrt geblieben war. Man hielt Rat und kam überein, daß der Alte ein Verräter sein mußte.

Die zornigen jungen Männer rissen ihn aus dem Bett, banden den Verwirrten an einen Pfosten seines Vordaches, gossen Petroleum um ihn herum, und schnell ging sein Haus mit ihm in Flammen auf.

Die Ziege wurde unter den Vollstreckern verlost.

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