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Baden-Württemberg: Empörung über Petition gegen Gender-Zwang an Schulen

Baden-Württemberg: Empörung über Petition gegen Gender-Zwang an Schulen

Baden-Württemberg: Empörung über Petition gegen Gender-Zwang an Schulen

Lernender Grundschüler
Lernender Grundschüler
Lernender Grundschüler: Streit um Bildungsplan Foto: picture alliance/JOKER
Baden-Württemberg
 

Empörung über Petition gegen Gender-Zwang an Schulen

Der Lehrer Gabriel Stängle hat mit seiner Petition gegen einen Gender-Zwang an Schulen in Baden-Württemberg für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Während sich Landesregierung entsetzt über den Erfolg der Petition zeigte, rückten die Grünen die Unterstützer Stängles in die Nähe von Rechtsextremisten.
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STUTTGART. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat die Kritik an einem Unterrichtsschwerpunkt zur „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ an Schulen verurteilt. „Hier werden Ängste geschürt“, warnte Kultusminister Andreas Stoch (SPD) mit Blick auf eine entsprechende Petition gegenüber dem SWR. Er sprach von einem Angriff auf Offenheit und Toleranz, die ihn störe und betroffen mache.

Der Landesvorsitzende der Grünen, Oliver Hildenbrand, sagte: „Das Vokabular erinnert an rechtsextreme und fundamentalistische Strömungen.“ Eine Sprecherin der Landesregierung ergänzte, die Petition habe „nichts mehr mit einer demokratischen Diskussion zu tun“. Auch die linke Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) übte heftige Kritik: „Schule ist kein Ort für Fundamentalisten“, betonte die Landesvorsitzende Doro Moritz. „Wir sind empört.“

Neue Sexualethik soll geschaffen werden

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) Foto:  picture alliance/dpa
Kultusminister Andreas Stoch (SPD) Foto: picture alliance/dpa

Die Unterstützer der Petition um den Pädagogen Gabriel Stängle werfen der Landesregierung vor, Interessengruppen propagierten „die Thematisierung verschiedener Sexualpraktiken in der Schule als neue Normalität und stehen damit in einem krassen Gegensatz zur bisherigen Gesundheitserziehung“.

Lehrkräfte seien nach dem neuen Schulplan dazu angehalten, die Lebensstile verschiedener sexueller Randgruppen „ohne ethische Beurteilung gleich erstrebenswert“ zu vermitteln und „der Ehe zwischen Mann und Frau gleichzustellen“.

Als Reaktion fordern die Unterstützer „den Erhalt des vertrauensvollen Verhältnisses von Schule und Elternhaus und den sofortigen Stopp einer zu propagierenden neuen Sexualmoral“. In der vorliegenden Form sei der Bildungsplan lediglich ein „Aktionsfeld“ von Interessenvertretern und bedürfe einer grundlegenden Überarbeitung.

Anonyme Strafanzeige wegen Volksverhetzung

Unterdessen wurde bekannt, daß die Staatsanwaltschaft eine anonyme Anzeige wegen angeblicher Volksverhetzung gegen Stängle abgewiesen hat. Die Aussagen seien von der Meinungsfreiheit gedeckt. Zudem liegt eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen ihn vor, die derzeit vom Kultusministerium geprüft wird. Darin heißt es, Stängle stehe als Beamten keine Kritik an dem Schulplan zu, der 2015 in Kraft treten soll.

Trotz der Empörung war die Zahl der Unterstützer der Petition in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Mittlerweile haben mehr als 65.000 Bürger den Aufruf unterschrieben. (ho)

>> Petition gegen Gender-Ideologie

Mehr zum Thema lesen Sie in einem Schwerpunkt in der aktuellen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT (3/14).

Lernender Grundschüler: Streit um Bildungsplan Foto: picture alliance/JOKER
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