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Vom Extremismus aus der Mitte der Gesellschaft – Zweiter Teil

Vom Extremismus aus der Mitte der Gesellschaft – Zweiter Teil

Vom Extremismus aus der Mitte der Gesellschaft – Zweiter Teil

 

Vom Extremismus aus der Mitte der Gesellschaft – Zweiter Teil

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Morgen für Morgen stehen Menschen in der Mitte unserer Gesellschaft auf, putzen sich die Zähne, gehen zur Arbeit oder verrichten sonstwie ihr Tageswerk. Menschen, die man zunächst für ganz normale Leute halten könnte, mit normalem Verstand, mit normalen Ansichten. Für Demokratie sind sie – ja, wer ist das nicht –, und für Toleranz, und für Weltoffenheit, und für dieses, und für jenes. Betrachtet man aber sie und ihre Handlungen genauer, sieht man, daß das Gegenteil richtig ist.

Denn es ist eine Sache, eine Phrase wie ein Umwälzwerk zu wiederholen, eine ganz andere aber, das ursprünglich zugrundeliegende Ideal zur Richtschnur seines Handelns zu machen. Durch ihr Handeln zeigen diese Menschen nun aber deutlich, wie sie sich vor bestimmten Dingen fürchten. Diese Dinge aber, vor denen sie sich fürchten, die nennt man für gewöhnlich Demokratie, Toleranz, Weltoffenheit und dergleichen mehr. Diese Menschen, sie stehen daher in Wirklichkeit für keinen dieser Werte.

Es gibt eine psychische Störung, da muß der Betroffene zwanghaft bestimmte Wörter oder Sätze wiederholen. Verfällt er in diesen Zustand, unterbricht ihn keine äußere Einwirkung, so ist sein Bewußtsein völlig von diesen Wörten oder Sätzen gefangen. „Am Montag gibt es Pflaumenmus. Die Pflaume ist ein Kernobstgewächs. Am Montag gibt es Pflaumenmus. Die Pflaume ist ein Kernobstgewächs…“ So geht es bei ihm ohne Unterbrechung, bis zur Erschöpfung, tritt kein anderer Reiz hinzu.

Keine innere Bindung zu manisch wiederholten Aussagen

Warum dieser oder jene Satz beim Betroffenen manische Wiederholungen auslöst, darüber gibt es verschiedene Vermutungen. Klar dürfte aber sein, daß es keine innere, emphatische Bindung des Betroffenen zu den Wörtern oder Sätzen gibt. In diesem Fall also zu Pflaume und Pflaumenmus. Ebenso wenig würde man das annehmen, sollten die Wörter oder Sätze lauten: „Wir sind eine tolerante und weltoffene Gesellschaft. Wir leben in einer Demokratie. Wir sind eine tolerante und weltoffene Gesellschaft…“

Wenn eine Gruppe von Menschen auftritt, mit allen Merkmalen des Schwachsinns ausgestattet, und manisch Wörter und Sätze wiederholt, so heißt das daher nicht, daß sie eine innere, emphatische Bindung zu diesen besitzt. Wenn sie beispielsweise mit Aussagen konfrontiert werden, mit denen sie nicht umgehen können, und dann sagen, derjenige hätte damit den „demokratischen Konsens“ verlassen, man wolle „dieser Meinung keine Bühne bieten“, so ist das natürlich weder demokratisch noch tolerant.

Eigentlich ein recht einfacher Zusammenhang. Wer ihn nicht sieht, der braucht schon eine beachtliche Menge an Dummheit und eben Schwachsinn. Den aber besitzt diese Gruppe von Menschen. Denn sie glauben wirklich, sie seien demokratisch, tolerant, weltoffen und so weiter. Sie glauben das mit solch einer Überzeugung, wie auch ein Geisteskranker glaubt, die beiden Raben dort auf der Laterne würden gerade mit ihm sprechen. Man kann jenen ebenso wenig das Gegenteil beweisen wie ihm. Man sollte es auch nicht.

Nun sind aber Geisteskranke häufig nicht so krank, daß sie ihre Krankheit nicht doch irgendwo erahnen würden. Allerdings gestehen sie sich diese nicht ein, sondern wollen sie bei anderen sehen. Im Neuen Testament beschreibt das Gleichnis vom Splitter und Balken dieses Verhalten. Die psychiatrische Medizin spricht hier von Projektion. Wir brauchen daher nur nach den größten Warnern eines „Extremismus aus der Mitte der Gesellschaft“ suchen, dann haben wir diese Gruppe auch schon gefunden.

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