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Nazimangel?

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Blindes Herumgeschreie ist man von den staatlich alimentierten Gesinnungswächtern ja hinreichend gewohnt. 

Vor kurzem traf es die Südtiroler Rocker von Frei.Wild – die Initiative „Laut gegen Nazis“ bezeichnete sie als „empfohlen von braunen Kameradschaften“, und das sei „passend zu der Stimmung im Land“. Hierbei handelt es sich durchaus um keinen Einzelfall: Schon gegen die Berliner Elektropunker von MIA wie auch den düsteren Popsänger Peter Heppner wurden von links schwere Vorwürfe der „Deutschtümelei“ erhoben – als ob das ein Verbrechen sei.

Insbesondere wenn es gegen kommerziell erfolgreiche Musikgruppen geht, sind der Infamie keine Grenzen gesetzt: Da wird Heppner auch schon mal ein „Dreißiger-Jahre-Gesicht“ attestiert und eine Liedstelle, die sich auf den deutschen Paradigmenwechsel nach der Wende bezieht, so hingestellt, als betrauere der Sänger den Ausgang des Zweiten Weltkrieges!

Blindwütige Angriffe gegen alles „Nicht-Linke“

Mit derartigen Verleumdungskampagnen im Hinterkopf mag man sich fragen, ob die musikalische Gedankenpolizei vielleicht einfach nur eine perverse Lust umtreibt, aufstrebende Künstler kurz vor dem Durchbruch zu erledigen. Großes Vorbild hierbei scheint die Hetzjagd auf die „Neue Deutsche Härte“-Band Weissglut zu sein, deren vielversprechender Karriere nach einem gefeierten Debütalbum 1998 der Spiegel mit einem anonym veröffentlichten Hetzartikel ein abruptes Ende setzte.

Zuzuschreiben war dieses Pamphlet mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit dem „Publizisten“ Alfred Schobert vom berüchtigten „Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung“ (DISS), der vor seinem überraschenden Tod im Jahre 2006 über Jahre hinweg einen beinahe schon pathologisch zu nennenden Feldzug gegen vorgebliche „völkische Tendenzen“ in der Gothic-Szene führte.

Angenehm zu sehen ist, daß in keinem der drei aktuelleren Fälle innerhalb der deutschen Rock- und Popmusik von Seiten der eilfertigen Warner und Mahner ein Erfolg zu erzielen war. Weder Heppner noch MIA wurden in ihrer Publikumswirksamkeit angekratzt, und auch Frei.Wild scheint dies kaum zu drohen. Auch äußert sich der weitaus größte Teil der Kommentatoren kopfschüttelnd über derartige Agitation.

Ärgerlich ist das regelmäßige Schwingen der Nazikeule gegen Musiker dennoch: Dreck bleibt immer kleben, auch wenn die linken Agitatoren (spätestens dann, wenn sie Post vom Anwalt bekommen) alles zurücknehmen. Wer nicht „Deutschland verrecke“ schreit, macht sich verdächtig. Man möchte meinen, den ganzen „Initiativen“, „Aktionsgruppen“, „Bündnissen“ und so weiter „gegen Rechts“ würden langsam die „Nazis“ ausgehen…

Linke Feigheit und Heuchelei

…was natürlich ein Trugschluß wäre, denn letztlich ziehen Antifa-Marodeure und ihre Helferlein im feinen Zwirn ja gar nicht gegen „Nazis“ ins Feld – die könnten sich ja wehren. Nein, es wird bei jeder Gelegenheit auf harmlose Popgruppen eingedroschen, deren maximale politische Aussage vielleicht die Sympathie zu einem diffusen Fußball-Patriotismus ist.

Oder aber auf Untergrundbands zum Beispiel hier, die ebenfalls keiner Fliege etwas zuleide tun, dafür aber Musik aus Leidenschaft machen und an ihren Konzerten kaum etwas verdienen – nur um sich dann mit Absagen von Veranstaltern, die um die Sicherheit ihrer Gäste fürchten, oder gar nackter Gewalt konfrontiert zu sehen.

Das Land der Vollidioten

Den so niederträchtig attackierten Künstlern gebühren Mitgefühl und Unterstützung. Von Rock-, Pop- und Neofolkmusikern droht sicherlich keine neue Machtergreifung; daß gewisse Subjekte meinen, ihre Profilneurosen an wehrlosen Künstlern auslassen zu müssen, ist eine ganz widerwärtige Angelegenheit. Solange das so weitergeht und auch noch aus der öffentlichen Hand finanziert wird, behalten Frei.Wild Recht, wenn sie feststellen, daß dies das „Land der Vollidioten“ ist. Und das, obwohl es in dem Lied noch nicht einmal um Deutschland geht.

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