Der Pfarrermangel ist ein Dauerthema in den Medien. In den nächsten Jahren wird sich die Situation weiterhin verschärfen. Dies wird deutlich im Blick auf die kürzlich veröffentlichten Zahlen der Studenten, die den Beruf des Pfarrers ergreifen möchten: 1992 waren es noch 8.500 Theologiestudenten, jetzt sind es nur noch 2.300.
Dabei ist die Lösung doch so einfach. Würde die Kirche nur endlich aufhören, an der unzeitgemäßen Zölibatsverpflichtung festzuhalten, stünden auch mehr Priester für die Seelsorge zur Verfügung. Liberale Theologen haben schon vor Jahren daraufhingewiesen, daß es unverantwortlich sei, die Gemeinden gottesdienstlich verhungern zu lassen beziehungsweise den Gläubigen lange Fahrtzeiten zuzumuten.
Jede Gemeinde hat Anspruch auf einen Sonntagsgottesdienst und auf einen Pfarrer vor Ort. Vor diesem höheren Gut muß auch eine solch langgeübte Tradition wie der priesterliche Zölibat zurückstehen. Die Anzahl der Geistlichen ist wichtiger. Mag es auch auf anderen Kontinenten steigende Priesterzahlen geben, in Europa gehen sie jedenfalls zurück. Zumindest hier muß also der Zölibat fallen.
Weibliche Predigt wäre spirituelle Bereicherung
Um die Seelsorge vor Ort sähe es auch entschieden besser aus, würde man Frauen ebenso zum Weiheamt zulassen. Dann würden nicht nur die Pfarrerzahlen nach oben schnellen. Die weibliche Predigt und Gottesdienstgestaltung wäre auch eine spirituelle Bereicherung und würde sich garantiert ebenso positiv auf die Zahlen der Gottesdienstbesucher auswirken.
Ein solchermaßen bereichertes spirituelles Angebot wird dann ohne Zweifel auch mehr Berufungen hervorbringen. Geht nicht die evangelische Kirche seit langem diesen Weg und läßt auch verheiratete Männer und Frauen zum Beruf des Pfarrers zu!?
Hoppla, jetzt war ich doch etwas zu schnell. Die oben erwähnte Meldung stammt vom „Verband der evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer“. Dessen Sprecher Klaus Weber wies auf den Rückgang der Bewerber für das evangelische Pfarrer-Amt hin. Wer hat jetzt eine Lösung?