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Der Präzedenzfall von Dresden

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Der Präzedenzfall von Dresden

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Der mörderische Messerangriff des Rußlanddeutschen Alex W. auf die
Ägypterin Marwa al-Schirbini, der vor dem Dresdner Landgericht verhandelt wird, läßt einen den Atem stocken. Man kann nur hoffen, daß der Täter keine Gelegenheit mehr zu einem weiteren Verbrechen erhält.

Wer eine derartige, an sich schon perverse Bluttat in aller Öffentlichkeit begeht, also im vollen Bewußtsein dessen, daß er auf jeden Fall dafür zur Rechenschaft gezogen wird, der verfügt weder über zivilisierende Hemmschwellen noch Rücksicht gegenüber sich selbst. Er ist fleischgewordenes Dynamit. Die Gesellschaft hat einen Anspruch darauf, vor ihm dauerhaft geschützt zu werden!

Der große Widerhall, den die Tat und der Prozeß in den Medien finden, ist alles andere als selbstverständlich. Gehorchen sie ihrer Informationspflicht? Oder ist es Mitgefühl? Das wäre dann ein sehr selektives. Es sind dieselben Medien, die den Mord an den beiden Bibelschülerinnen im Jemen – es handelte sich um rußlanddeutsche Frauen – im Sommer 2009 zurückhaltend, wenn nicht süffisant kommentierten, von wegen „aggressiver Missionierung” und „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um”.

Bestialische Morde an christlichen Missionaren

Die bestialischen Morde an christlichen Missionaren vor zwei Jahren in der Türkei – unter ihnen ein Deutscher – hat immer noch keinen juristischen Abschluß gefunden. Kürzlich las man etwas von einer Bespitzelung der Opfer durch die türkischen Behörden. Die deutschen Journalisten, die jetzt so unerschrocken aus Dresden berichten, werden auch diese Angelegenheit hoffentlich vor Ort recherchieren. Oder wenigstens mit derselben Unerschrockenheit den ägyptischen Botschafter nach der Gewalt gegen Christen in seinem Land befragen.

Und die Gewalttaten von Ausländern, die sich dezidiert gegen Deutsche richten,
nicht länger „Politically Incorrect” als Monopol überlassen. Sonst müßte man ja den Eindruck haben, daß es ihnen nicht um die Opfer und die Ächtung von Gewalt geht, sondern nur um deren politisch-propagandistischen Mehrwert! In diesem Fall: um die Neutralisierung des Sarrazin-Interviews.

Auffällig ist auch, daß in der Causa Alex W. eine Frage unterbleibt, der die Medien sich bei anderen, vornehmlich ausländischen Gewalttätern bis zum Exzeß widmen: Ob die Gewaltexplosion nicht etwas mit mangelnder Anerkennung zu tun haben könnte.

Hoher Erwartungsdruck

Wie bekannt wurde, hat Scheich Ihab Adli Abu al-Madschd in einer einstündigen Audiobotschaft im Internet den in Deutschland lebenden Muslimen nahegelegt, Alex W. zu töten und Gottes Lohn dafür in Aussicht gestellt. Damit ist zugleich ein Erwartungsdruck gegen das Gericht, gegen den Staatsanwalt, die Gutachter, die Verteidigung aufgebaut, dem diese sich nach aller psychologischen Wahrscheinlichkeit schlecht entziehen können.

Sie müssen sich fragen, ob sie nicht Gefahr laufen, selber einen Bannfluch auf sich zu ziehen, falls sie den Erwartungen nach einer Maximalstrafe nicht entsprechen oder auf Entlastungsgründen für den Angeklagten bestehen. Damit wird die Angst zum Element der Rechtsfindung. In dieser Hinsicht stellt der Prozeß in Dresden einen Präzedenzfall dar — jedenfalls den ersten, der allgemein bekannt ist. Mit ihm wird sich das Land wieder ein kleines Stück verändern.

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