Köln als Symbol dessen, was uns in Zukunft blühen wird, wenn sich an der Asylpolitik nichts ändert, entsetzt die meisten Bürger. Sprachlos hat der Zusammenprall von politischen Utopien mit der Realität des Lebens viele Intellektuelle und Journalisten gemacht, die meinten, die Wahrnehmung der Leser, des Publikums zu steuern, das Bild dessen, was wir uns von der Wirklichkeit machen, verschieben zu können, und wohl auch selbst an eine positive selbsterfüllende Prophezeihung geglaubt hatten.
Um bereits das Phänomen hunderttausendfacher illegaler Grenzübertritte weichzuzeichnen, sprechen – fast – alle Politiker und Journalisten pauschal von „Flüchtlingen“, obwohl diesen Status nur ein Bruchteil erfüllt. Der Begriff verkürzt das Bild auf einen unschuldigen, verletzlichen Menschen und behindert die Fähigkeit, sich über die damit Titulierten auch – wenn nötig – kritisch zu äußern.
Fakten werden ausgeblendet
Zur ideologisch motivierten Collage der Wirklichkeit durch Journalisten oder Politiker gehört es auch, Fakten zu kaschieren oder gleich auszublenden, die das Bild trüben könnten. Die ARD-Journalistin Anja Reschke hatte im vergangenen Herbst in einer Sendung von Günther Jauch die kühne Behauptung aufgestellt: „Es gibt überhaupt kein signifikantes Beispiel dafür, daß ausländische Männer mehr Frauen vergewaltigen als inländische Männer.“
Nach den Exzessen am Kölner Hauptbahnhof mit inzwischen über 500 Strafanzeigen wegen überwiegend sexueller Übergriffe, die Tatverdächtigen ausnahmslos Ausländer, sah sich die Panorama-Moderatorin genötigt, in einem „Tagesthemen“-Kommentar Stellung zu nehmen.
„Wenn die Polizeiführung in Köln versucht hat, die Herkunft der Täter zu vertuschen, ist das grundfalsch.“ Wenn? Grundfalsch? Tatsächlich werden Fakten zur Ausländerkriminalität von Polizeistellen systematisch vertuscht. Und dies unter „zivilgesellschaftlichem“ Druck einer politisch-medialen Klasse, deren tragendes Element öffentlich-rechtliche Sender sind. Bürger sollen die Konsequenzen unkontrollierter Einwanderungspolitik nicht sehen, weil sie sonst bei der nächsten Wahl andere politische Entscheidungen treffen könnten.
Köln als Normalfall der sexistischen Gesellschaft
Am Spiegel-Erben Jakob Augstein, der in den publizistischen Schuhen seines Vaters Boot fahren kann, perlte die Betroffenheit und keimende Selbstkritik mancher Kollegen von vornherein ab. Stattdessen kommentierte er bei Twitter verächtlich die empörte Debatte: „Ein paar grapschende Ausländer und schon reißt bei uns Firnis der Zivilisation.“ Für sein Umfeld gab er die Devise aus, Köln als Normalfall einer sexistischen Gesellschaft abzuhaken, bei der schließlich auch auf dem Oktoberfest ordentlich hingelangt werde.
Immer weniger Bürger lassen sich jedoch noch etwas vormachen. Sie haben von der Bevormundung die Nase voll.
JF 3/16