Die sicherheitspolitische Lage Taiwans ist prekär. Die Drohkulisse eines Einmarschs von Truppen des chinesischen Festlandes besteht zwar seit Jahrzehnten, war jedoch nie so real wie jetzt. Die taiwanesischen Antikommunisten sind international isoliert. Eine Analyse von Ferdinand Vogel.
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Möglicher Einmarsch chinesischer Truppen?
Bei einer Insel kann keiner einmarschieren, man muß schon anlanden. Daher spricht man nicht von Einmarsch, sondern von Invasion oder Landeoperation.
Landeunternehmen 🙂
Im August 1942 versuchten die Westalliierten eine Probelandung in Dieppe durchzuführen. Das Unternehmen mißlang völlig. Wenn Rotchina Taiwan überfallen würde, hätte es nicht nur das Problem einer Invasion gegen einen gut gerüsteten und hochmotivierten Feind, der sich tiefgestaffelt von der Küste an verschanzt hätte, zu tun, sondern auch mit dem bekannten langen Atem der Demokratien und den unerschöpflichen Hilfsquellen der angloamerikanischen Welt, der sich vemutlich alle von China bedrohten Staaten anschließen würden. Deshalb wäre es für Rotchina vorteilhaft, zunächst den Ausgang des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine abzuwarten. Daraus könnte die rotchinesische Regierung lernen.
Da haben Sie aber ein unerschöpfliches Vertrauen in die „unerschöpflichen Hilfsquellen“ der angloamerikanischen Welt, geschätzter Fritz. Kommt Ihnen, Hand aufs Herz, diese Zuversicht nicht doch reichlich naiv vor? Oder ist hier der Wunsch der Vater des Gedankens? Sie gehen immer noch von den Zuständen des 20. Jahrhunderts aus, als die Angelsachsen tatsächlich das globale Übergewicht erringen konnten, wenn auch nicht durchgängig, sondern unterbrochen von Schwächeperioden, etwa in den 1970er Jahren. Seit der Jahrtausendwende ist die westliche Wertegemeinschaft im Stillstand begriffen oder gar auf dem Rückzug – und zwar allein schon demografisch bedingt, aber zunehmend auch wirtschaftlich und bald auch militärisch – wenn kein Wunder geschieht und etwa nach der Ukraine auch noch ein „demokratisiertes Russland“ heim ins Reich des guten Wertewestens geholt wird.
Wer in der Analyse fehlt, ist m.E. Japan. Die sollen gute Beziehungen pflegen. Taiwan gehörte sogar mal zum japanischen Kaiserreich. Und auch anderen Staaten dort paßt mutmaßlich die chinesische Expansion auch nicht. Das gilt m.E. auch für Indien. Im übrigen sind Landungsunternehmen eine schwierige Sache und geheimhalten läßt sie sowas heutzutage auch nicht mehr. Außerdem sollen auch nur einige wenige Strandabschnitte dafür geeignet sein. Und ob die Armee der VR für sowas überhaupt erfahren genug ist, ist auch fraglich. Die Amerikaner haben im 2.WK. sowas auch erst mehrfach geübt, bevor sie in der Normandie gelandet sind. Und da war Deutschland de facto schon am Ende. 2 Jahre früher und das Ganze wäre vermutlich nicht so glatt gelaufen. Den russischen fernen Osten, der vor 200 Jahren noch chinesisch war, gibt es vielleicht bald billiger.
Seit vielen Jahren sollen Chinesen illegal nach Sibirien einwandern. Sollte Russland mal zusammenbrechen, könnte China bis zum Ural reichen. Die westliche Politik gibt China neue Chancen.
@ Thiel
da sagen sie was: „Die westliche Politik gibt China neue Chancen.“‼️
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