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Roth in Odessa: Claudia versteht jetzt Patriotismus – bei Ukrainern

Roth in Odessa: Claudia versteht jetzt Patriotismus – bei Ukrainern

Roth in Odessa: Claudia versteht jetzt Patriotismus – bei Ukrainern

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) besucht Odessa: Entdeckung des Patriotismus Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Roth in Odessa
 

Claudia versteht jetzt Patriotismus – bei Ukrainern

Das dienstälteste Berufsmädchen der Bundesregierung, Claudia Roth (Grüne), reist nach Odessa. Dort entdeckt sie etwas Seltsames, nämlich den Patriotismus und wie gemein es ist, „die kulturelle Identität eines Landes, einer Gesellschaft zu zerstören“. Ein Kommentar.
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Es ist das übliche Problem des Massentourismus. Irgendwann ist jeder neue, fernwehweckende Ort derart häufig ausgelatscht und abfotografiert worden, daß ein neuer, fernwehweckender Ort her muß, um ihn den Daheimgebliebenen als Trophäe präsentieren zu können. So ergeht es gerade unserer Claudia aus dem Bundeskabinett. Denn die Annalena war schon in Kiew und der Olaf und sogar der Frank-Walter, obwohl sie den erst nicht haben wollten. Sogar der Friedrich und der Gregor von der Opposition zeigten sich bereits.

Da mußte etwas Neues her. Mit der Wahl von Odessa als Hintergrundbild zeigte die Kulturbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Roth (Grüne), einen guten Instinkt. Daß die Stadt eine glanzvolle kulturelle Vergangenheit besitzt und auch zu Friedenszeiten einen würdigen Rahmen für einen Besuch beim ukrainischen Kulturminister Olexander Tkatschenko geboten hätte, dürfte freilich nur Zufall sein. Der Name der Stadt ist jetzt einfach öfter in den Medien zu hören, ohne daß ein Besucher allzu dicht an die Front gerät.

Angriff auf die kulturelle Identität eines Landes

Routiniert spulte das dienstälteste Berufsmädchen der Bundesregierung die üblichen Plattitüden ab. „Odessa ist eine wunderwunderschöne Stadt mit großen, großen Kultureinrichtungen“, erzählte Claudia mit großen, großen Augen der Zeit. Zu Recht hätten die Menschen dort und ihr Kollege Tkatschenko die „große, große Sorge, daß dieser Krieg auch ein Krieg gegen die Kultur ist“. Denn es geht dem Angreifer darum, „die kulturelle Identität eines Landes, einer Gesellschaft zu zerstören“.

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„Ich habe das wirklich verstanden, diese tiefe, tiefe, tiefe Sorge, Betroffenheit, den Schmerz auch, daß ein Regime … versucht, die Eigenständigkeit und die Selbstbestimmung eines Landes … kaputtzumachen, in Frage zu stellen und zu zerstören.“ Ersetze „Ukraine“ durch „Deutschland“, und die Europäische Union müßte ernstliche Sorgen vor den Grünen bekommen. Was ist nur mit Claudia „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ Roth, Robert „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen“ Habeck und den anderen Grünen los?

Chauvinismus war schon immer sexy

Doch im Grunde genommen fanden Grüne Chauvinismus schon immer sexy, er mußte sich halt nur stets gegen Deutsche richten. Daher können sie sich bedenkenlos mit dem erwachten ukrainischen Nationalgefühl pudern. Zynisch ist das nicht, denn das hieße, ihnen zu unterstellen, ihnen würde diese kognitive Dissonanz auffallen. In Wirklichkeit stimmt es schon, was Dietrich Bonhoeffer sagte. „Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.“ Im Grunde genommen ist zu den Grünen damit alles gesagt.

Mit der ukrainischen Kultur ist es übrigens auch nicht weit her. Tkatschenko überreichte Roth als Geschenk Briefmarken mit dem inzwischen legendären Funkspruch eines Ukrainers, als ihn das später versenkte Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte zur Kapitulation aufforderte. Kichernd zitierte die deutsche Kulturbeauftragte im Beisein des ukrainischen Kulturministers mehrfach den Soldatenspruch: „Russisches Schiff, fick dich“. In Rußland, wo es als sehr ordinär gilt, öffentlich zu fluchen, sorgte das Video für erhebliche Irritationen.

Russen wissen eben einfach nicht, daß bei einer deutschen Kulturbeauftragten „Fick dich, Rußland“ den gleichen Stellenwert hat wie „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) besucht Odessa: Entdeckung des Patriotismus Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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