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Gemeinsamer Auftritt mit Sarrazin: Lafontaine und die linken Heuchler

Gemeinsamer Auftritt mit Sarrazin: Lafontaine und die linken Heuchler

Gemeinsamer Auftritt mit Sarrazin: Lafontaine und die linken Heuchler

Oskar Lafontaine: Kritik an der Flüchtlingspolitik der Linkspartei Foto: picture alliance/dpa
Oskar Lafontaine: Kritik an der Flüchtlingspolitik der Linkspartei Foto: picture alliance/dpa
Oskar Lafontaine: Kritik an der Flüchtlingspolitik der Linkspartei Foto: picture alliance/dpa
Gemeinsamer Auftritt mit Sarrazin
 

Lafontaine und die linken Heuchler

Der Auftritt des ehemaligen Linken-Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine mit Thilo Sarrazin läßt die roten Genossen vor Wut schäumen. Denn ihr ehemaliger Partei-Chef sprach unbequeme Wahrheiten aus. Damit macht man sich nicht beliebt. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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„Cancel Culture“ und Redeverbote gibt’s nicht, alles nur eine Erfindung von „rechten“ Miesmachern? Von wegen: Wenn einer der eigenen Leute aus der Reihe tanzt, saust das linke Gesinnungs-Fallbeil sogar noch schneller herunter als bei allzu forschen Tabuverletzern von der anderen Feldpostnummer.

Diese Erfahrung durfte jetzt auch der saarländische Linken-Fraktionsvorsitzende und Ex-Parteichef Oskar Lafontaine machen: Einmal auf einer Veranstaltung mit dem von der SPD verstoßenen Gottseibeiuns Thilo Sarrazin auf dem Podium gesessen, schon treten prominente Genossen Seit‘ an Seit’ mit dem linksextremen Parteiflügel zum rituellen Scherbengericht an und fordern seinen Rücktritt von allen nur möglichen Ämtern.

Linke Redefreiheit gilt nur für Gleichgesinnte und nur in einem schmalen Korridor, der jederzeit noch enger gezogen werden kann. So weit, so bekannt. Mehr noch als die begangene Kontaktschuld scheint die linken Gesinnungsrichter zu ergrimmen, daß Lafontaine so unerwünschte wie offenkundige Tatsachen angesprochen hat: Man gebe zu viel Geld für zu wenige „Notleidende“ aus; daß der Staat für einen „minderjährigen Flüchtling“ 5.000 Euro im Monat aufwende, könne man einer einfachen Rentnerin – die oft mit einem Bruchteil dieses Geldes auskommen muß – nicht vermitteln.

Linke Heuchler verabschieden sich ins Sektierertum

„Ekelhaft“ findet das eine Linken-Bundestagsabgeordnete. Man könne doch nicht die einen Armen gegen die anderen ausspielen. Linke, für die die Welt nur aus Betreuungssubjekten besteht, tun allerdings genau das routinemäßig: Sie umhegen die einen, Migranten, Randgruppen, Minderheiten, weil das Pluspunkte in der eigenen Filterblase bringt, und ignorieren dafür andere – eben jene „kleinen Leute“, für deren Recht und Würde zu kämpfen sie mal angetreten waren.

Auch der Staat kann nämlich jeden Euro nur einmal ausgeben. Dieses simple Faktum kann linker Ideologieglaube auf Dauer genau so wenig außer Kraft setzen wie die Tatsache, daß jede Solidargemeinschaft ihre Grenzen definieren muß, um funktionieren zu können.

Bei Heuchelei und Realitätsverweigerung erwischt zu werden tut natürlich weh, besonders wenn man von den eigenen Leuten dabei gestellt wird. Ohne ihre Lafontaines und Sarrazins werden SPD und Linke sich noch schneller und gründlicher in Sektierertum und Bedeutungslosigkeit verabschieden. Traurig muß man darüber nicht unbedingt sein.

Oskar Lafontaine: Kritik an der Flüchtlingspolitik der Linkspartei Foto: picture alliance/dpa
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