Die Bundeskanzlerin läßt es in Sachen Lockerungen der Corona-Zwangsmaßnahmen noch immer sehr langsam angehen. So dürfen zum Beispiel Friseure ab Montag zwar wieder öffnen, aber nur unter der Bedingung, daß sowohl Personal wie auch Kunden die nur bedingt vor dem Virus schützende Angstmacher-Maske tragen. Immerhin: Wenn es unbedingt sein muß, darf der Friseur die Schlaufe kurz vom Ohr des zu beschneidenden Kopfes nehmen. Vorausgesetzt, daß der Kunde solange Maske und Klappe hält.
Zeitschriften, Kaffee oder auch nur ein Glas Wasser soll es nicht geben. Dafür ist das Haarewaschen vor dem Schneiden ab jetzt obligatorisch und alle Kunden müssen bei jedem Besuch ihre Kontaktdaten registrieren lassen. Insgesamt bleibt die Regierung aber hart, wenn es darum geht, den Bürgern endlich wieder ihre Grundrechte zurückzugeben. Mit der „Rückkehr zur Normalität“ wackeln Merkel & Konsorten der maskierten Bevölkerung weiter wie dem Esel mit der Mohrrübe vor der Nase.
Stimmungsschwankungen und Wankelmütigkeit
Das alles, obwohl einer der Hauptantreiber für den Lockdown mit all seinen Freiheitsbeschränkungen offenbar längst das Vertrauen und die Gunst der gestrengen Regierungschefin verloren hat. Wie die Bild-Zeitung jetzt berichtete, soll Merkel hinter den Kulissen des Corona-Theaters mehrfach deutliche Kritik an ihrem täglich hin und her gerissenen Virologen Christian Drosten geäußert haben. Schon als Drosten bereits vor Wochen Schulschließungen nahelegte, obwohl er am Vortag noch das genaue Gegenteil empfohlen hatten, soll die Merkel ihm das entgegnet haben, was durchaus das Zeug hat, als fester Begriff für Stimmungsschwankungen und Wankelmütigkeit Einzug in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch zu finden: „Das war jetzt aber ein typischer Drosten.“
Daß die Bundeskanzlerin Drosten trotz ihres Wissens um die allenfalls sehr kurze Belastbarkeit von Drostens Einschätzungen ihm öffentlich noch wochenlang die Petrischale gehalten und auf Basis seiner jeweiligen Tagesstimmung Entscheidungen für das Land getroffen hat, ist dann allerdings nicht nur höchst unverständlich, sondern auch unverzeihlich.
Viele von Merkels nicht enden wollenden Bevormundungen und Gängelungen genervte Deutsche schauen dieser Tage sehnsüchtig nach Österreich und sehen in der langen Leine von Kanzler Kurz die erstrebenswerte Alternative zu Merkels Zwinger-Politik. Die wiedergewonnene Freiheit der Österreicher ist allerdings nur eine sehr relative. Zwar dürfen die Menschen sich dort bald wieder in Lokalen zum Essen und Trinken treffen; wer die Gelegenheit aber für eine lang ersehnte romantisches Verabredung nutzen will, könnte schon vor dem Morgen danach ein böses Erwachen erleben. Zumindest wenn er sich mit seinem Date so gut versteht, daß es zu einem Kuß kommt.
Renaissance der staatlich verordneten Prüderie
Denn, wie der grüne Gesundheitsminister des Heimatlandes der romantisch-schnulzigen „Sissi“-Filme jetzt noch einmal klarstellte, bleibt in der Alpenrepublik nicht nur die Maskenpflicht bestehen, auch das Schmusen in der Öffentlichkeit ist weiterhin streng untersagt. Zumindest für alle, die nicht im selben Haushalt leben.
Darüber, ob die Polizei bei einem Verstoß gegen das Anti-Bussi-Gebot mit dem Wasserschlauch oder mit dem Desinfektionsmittel-Spender dazwischen geht, gab es von offizieller Seite keine Auskunft. Auch darüber, was der große Falco zur Renaissance der staatlich verordneten Prüderie in seinem geliebten Österreich gesagt hätte, kann nur spekuliert werden. Manch verliebtes Pärchen wird sich aber wohl in jedem Fall wünschen, es hätte beizeiten auf einen anderen bekannten Österreicher gehört, der seinen Mitmenschen seit Monaten bei jeder sich bietenden Gelegenheit rät: „Heiratet, Leute!“